2. Bundesliga
Roundup: Effizienter HSV schlägt Kiel - Tempelmann erlöst Nürnberg

Holstein Kiel hat am Freitagabend trotz einer Aufholjagd mit 2:3 gegen den Hamburger SV verloren. Parallel gewann der 1. FC Nürnberg dank eines späten Treffers mit 1:0 gegen Arminia Bielefeld.
Glatzel bringt den HSV auf Kurs
Holstein Kiel fand gut gegen den Hamburger SV ins Spiel und hatte nach vier Minuten die erste Chance zur Führung. Jann-Fiete Arp schlug einen Eckball und bediente Patrick Erras, dessen Kopfball von Daniel Heuer Fernandes entschärft wurde. Auch in Minute acht war Heuer Fernandes gefordert, der HSV-Keeper parierte den gefährlichen Distanzschuss von Fabian Reese. Nach einem erneuten Eckball war Heuer Fernandes machtlos, aber der Versuch von Timo Becker zog leicht am Tor vorbei (10.). Im Anschluss wurde Hamburg spielbestimmender, Kiel setzte jedoch gefährliche Nadelstiche und hatte einige Kontergelegenheiten. Arp hatte in der 17. Minute die nächste gute Chance und scheiterte ebenfalls an Heuer Fernandes. Miro Muheim hatte wenige Minuten später eine Chance für die Gäste, Thomas Dähne parierte sicher (20.). In der 24. Minute zeichnete sich der HSV-Keeper erneut aus, diesmal gegen Mikkel Kirkeskov. Kurz darauf lag der Ball im Kieler Netz, Sonny Kittel stand bei der Vorlage von Robert Glatzel aber im Abseits, weshalb der Treffer annulliert wurde (25.). Der HSV verlagerte das Spiel auf die Außenbahnen und entwickelte mehr Torgefahr: Dähne parierte eine Flanke genau auf Bakery Jatta, dessen Kopfball von Erras von der Linie gekratzt wurde (32.). Kurz darauf schloss Sonny Kittel aus der zweiten Reihe ab und scheiterte an Dähne (33.). Glatzel erzielte in der 39. Minute die Führung für den HSV, der Stürmer brachte eine Flanke von Jean-Luc Dompe per Kopfball im Netz unter. Die KSV Holstein reagiert mit einer Drangphase, der Ausgleich sollte aufgrund einer weiteren Parade von Heuer Fernandes gegen Arp (42.) bis zum Pausenpfiff allerdings nicht fallen.
Die zweite Halbzeit begann mit viel Tempo auf beiden Seiten. In den ersten Minuten entwickelte sich eine Partie, in der sich sowohl die Kieler als auch der HSV jeweils in Szene setzten. Anschließend konzentrierten sich die Gäste tendenziell auf Umschaltsituationen, um kein zu hohes Risiko einzugehen. Steven Skrzybski hatte in der 59. Minute eine Abschlusschance, der Ball segelte am Tor vorbei. Für einen kurzen Moment durfte Kiel über den Ausgleich jubeln, wegen eines Foulspiels von Hauke Wahl an Heuer Fernandes galt der Treffer von Arp aber nicht (66.). Die bittere Rechnung folgte in der 70. Minute: Bei einem Eckball kam Moritz Heyer völlig frei zum Kopfball und überwand Dähne zum 2:0 für Hamburg. Kiel gab sich nicht auf, Skrzybski lupfte den Ball in Minute 76 aber neben das Tor. Im Gegenzug parierte Dähne gegen den eingewechselten Ransford-Yeboah Königsdörffer (77.). Die Gastgeber machten in der Schlussphase noch einmal Druck und bemühten sich mit aller Macht um den Anschlusstreffer. Den Schlusspunkt setzte aber Ludovit Reis, der nach einem sehenswerten Dribbling wuchtig zum 3:0 traf (85.). Kurz vor Schluss wurde Heuer Fernandes ein weiteres Mal geprüft, der 29-Jährige war auch gegen Kwasi Wriedt zur Stelle (86.). Den Kielern wollte an diesem Abend augenscheinlich kein Tor gelingen, ehe Heyer in der dritten Minute der Nachspielzeit ein Eigentor zum 1:3 unterlief. Kurz darauf verkürzte Fin Bartels plötzlich zum 2:3 (93.). Für den Ausgleich reichte die Zeit aber nicht mehr aus, der HSV brachte den 3:2-Erfolg über die Linie.
Holstein Kiel hat aufgrund der Niederlage weiterhin zwölf Punkte auf dem Konto und bleibt vor den Spielen der Konkurrenz auf dem siebten Tabellenplatz. Der Hamburger SV übernachtet dagegen mit 18 Zählern an der Spitze, könnte am Samstagvormittag aber wieder vom SC Paderborn (16 Punkte) abgelöst werden.
Tempelmann schlägt spät zu
Der 1. FC Nürnberg bemühte sich gegen Arminia Bielefeld in der Anfangsphase um Ballsicherheit, ging aber beinahe in Rückstand. Mateo Klimowicz spielte in Bedrängnis einen Steckpass auf Robin Hack, doch der herausgestürmte Christian Mathenia bereinigte die Situation vor einem möglichen Abschluss (4.). In der achten Minute hatte Erik Wekesser die erste Chance für den Club, Martin Fraisl ließ den Schuss nach vorne prallen und hatte Glück, dass Kwadwo Duah am Ball vorbeirutschte und den Nachschuss verpasste. Mit der Zeit wurden die Hausherren besser und näherten sich der Führung an. Die beste Nürnberger Chance hatte Duah in der 15. Minute, Fraisl parierte dessen Abschluss aus spitzem Winkel. Bielefeld hatte indes Schwierigkeiten mit dem Spielübergang ins letzte Drittel und tauchte selten gefährlich vor Mathenia auf. Die Arminia reagierte mit einem höheren Positionsspiel und gestaltete die Partie wieder ausgeglichener. Dennoch blieben Hochkaräter Mangelware. Die beste Chance hatte Jens Castrop in der 44. Minute, Fraisl bewahrte die Arminia mit einer starken Parade vor dem Rückstand. Somit gingen beide Mannschaften torlos in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel machte Nürnberg von Beginn an Druck. Felix Lohkemper (47.) und Enrico Valentini (48.) hatten die ersten beiden Abschlüsse, blieben jedoch erfolglos. In der 52. Minute brachte Duah die Franken vermeintlich in Führung: Guilherme Ramos verlor im Zentrum den Ball, Mats Möller Daehli steckte den Ball zu Lohkemper durch, der Duah bediente. Der Stürmer brachte den Ball im leeren Tor unter – aufgrund einer Abseitsstellung von Lohkemper wurde der Treffer allerdings annulliert. Das Spiel verlor mit zunehmender Dauer an Tempo, im letzten Drittel tauchten beide Mannschaften selten auf. Erst ein haarsträubender Ballverlust von Ramos gegen Castrop sorgte für Gefahr, doch Duah feuerte den Ball über das Tor (69.). Wenige Augenblicke später wurde ein Distanzschuss von Duah abgefälscht, der knapp über das Aluminium ging (70.). In der 73. Minute tauchte plötzlich Bielefeld vor dem Tor von Mathenia auf, der Keeper hielt den Kopfball von Masaya Okugawa fest. Die Partie blieb in der Schlussphase umkämpft, beide Mannschaften schenkten sich keinen Meter. Eigentlich sah es nach einem sicheren 0:0 aus, in der 90. Minute gelang Nürnberg allerdings der Lucky Punch: Bei einem Freistoß aus dem linken Halbfeld kam Lino Tempelmann zum Kopfball und beförderte das Leder über die Linie. Bielefeld warf alles nach vorne, doch Hack scheiterte an Mathenia (90.+1). Der FCN brachte den Sieg schlussendlich über die Zeit.
Mit nun zehn Punkten rangiert der 1. FC Nürnberg vor den Samstags- und Sonntagsspielen auf Tabellenplatz zehn und hat vier Punkte Rückstand auf die Aufstiegsränge. Arminia Bielefeld belegt hingegen mit fünf Punkten Rang 15 und könnte auf einen Abstiegsplatz zurückfallen.