Im Streit mit Boldt

HSV-Führungskrise: Aufsichtsrat vor Votum gegen Wüstefeld?

Beim HSV lenkt mal wieder ein Führungsstreit vom Wesentlichen ab. Foto: Getty Images
Beim HSV lenkt mal wieder ein Führungsstreit vom Wesentlichen ab. Foto: Getty Images

Der Hamburger SV hat sein erstes Heimspiel der neuen Saison gegen Hansa Rostock verloren. Schlimmer noch ist aber sicher, dass mal wieder ein Führungsstreit breit in der  Öffentlichkeit ausgetragen wird. Diesmal heißen die Kontrahenten Jonas Boldt und Thomas Wüstefeld. 

Der Sportchef hat unter der Woche höchstoffiziell beim Prozess um Sportdirektor Michael Mutzel vor dem Arbeitsgericht Barmbek mitgeteilt, dass der Finanz-Fachmann ihm ein Transferbudget von 10 Millionen Euro angekündigt habe, das Geld bis heute aber nicht in Aussicht stehe. Hinzu kommt die mediale Enthüllung eines Streits im Kabinentrakt zwischen Cheftrainer Tim Walter und Wüstefeld. Ein Weiter-So bei dieser Gemengelage, mit dem Sport auf der einen Seite und Wüstefeld auf der anderen, scheint nicht vorstellbar.

Mehrheit für Wüstefeld-Ablösung in Sicht?

Wie das Hamburger Abendblatt berichtet, reift diese Erkenntnis nach und nach auch im Aufsichtsrat der Rothosen. Laut der Regionalzeitung soll es  schon "mindestens drei Kontrolleure geben, die Wüstefelds ursprünglich für ein Jahr ausgelegtes Vorstandsengagement vorzeitig beenden wollen". Eine Mehrheit im siebenköpfigen Gremium ist damit nicht weit entfernt. Bislang allerdings handeln die Aufsichtsräte auf eigene Faust, führen intensive Gespräche. Eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung müsste Marcell Jansen als Chef einberufen, der Ex-Profi weigere sich bislang jedoch, heißt es. Grundsätzlich ist Wüstefeld noch bis Januar durch das Kontrollgremium in den Vorstand entsandt. Auf der Hand liegt aber, dass die neuen Querelen Energie und Fokus kosten. Ob die sportlich Verantwortlichen dies von der Mannschaft fernhalten können, muss sich am Samstagnachmittag auch im DFB-Pokal bei der SpVgg Bayreuth zeigen.

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Lars Pollmann  
30.07.2022