Talente auf gutem Niveau

HSV-Chefscout: "Amerikanische Markt perspektivisch spannend"

Der HSV war zuletzt auf USA-Reise. Foto: Getty Images
Der HSV war zuletzt auf USA-Reise. Foto: Getty Images

Beim 1:1 der USA gegen Wales bei der WM in Katar am Montagabend standen aufseiten der Amerikaner fünf Spieler auf dem Feld, die eine Vergangenheit bei deutschen Klubs haben. Auf der Bank saßen zudem die aktuellen Bundesliga-Profis Gio Reyna und Joe Scally. Die Talente aus den USA sind in den letzten Jahren immer interessanter geworden. Die Entwicklung sieht man auch beim Hamburger SV gespannt.

Der Zweitligist ist bis heute insgesamt neun Tage im Land der unbegrenzten Möglichkeiten unterwegs gewesen. Auch wenn die Reise nicht unbedingt der Akquise neuer Spieler galt, gehörte auch Chefscout Claus Costa der Gruppe des HSV an. "Der amerikanische Markt ist wegen des Wachstums und der Entwicklung perspektivisch spannend", sagt er gegenüber dem Hamburger Abendblatt. Dabei sei die Profiliga MLS aber inzwischen schon kein Ort mehr, an dem sich der HSV groß umschauen braucht.

"MLS für uns fast schon zu spät"

"Wenn die Spieler in der MLS spielen, ist es für uns fast schon zu spät", sagt Costa. Stattdessen muss ein Klub wie Hamburg früh dran sein und Talente schon im Nachwuchsbereich holen. So ist es schließlich auch bei Reyna, Christian Pulisic (beide Borussia Dortmund) und Weston McKennie (FC Schalke 04) geschehen. Wenn sich solche Talente durchsetzen, kann das auch ein gewaltiger Wirtschaftsfaktor sein, weil 'Soccer' in den USA als Boom-Sportart gilt und die größten Namen entsprechende Werbeerlöse versprechen.

"Fußballerische Ausbildung wird immer besser"

Die Zeit, in denen Amerikaner eher Marketinggags gewesen sein mögen, ist aber lange vorbei. "Die Spieler sind hier auf einem athletischen Niveau, das nahe an das europäische heranreicht. Auch die fußballerische Ausbildung wird immer besser", weiß Costa. Dennoch sind für den HSV aus den USA eher Perspektivspieler vorstellbar denn Sofortverstärkungen. "In der Regel fokussiert man sich dabei auf den deutschen Markt", betont Costa. In Hamburg haben bisher sieben US-Profis gespielt, der letzte war bis Sommer 2018 Stürmer Bobby Wood.

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Lars Pollmann  
22.11.2022