Suspendierter Keeper
Hertha spricht erstmals über den Fall Gersbeck

Hertha BSC holte Marius Gersbeck vom Karlsruher SC zurück, damit dieser die Nummer eins bei den Berlinern werden kann. Allerdings wurde der 28-Jährige suspendiert, weil die österreichische Staatsanwaltschaft gegen ihn aufgrund einer mutmaßlichen Körperverletzung ermittelt. In einer Doku sprechen Klub-Protagonisten nun erstmals öffentlich über den Vorfall.
"Ich komme aus dem Fahrstuhl und da standen vier Polizisten"
Auf YouTube hat Hertha BSC eine vereinseigene Doku veröffentlicht. Darin wird auch der Fall Marius Gersbeck behandelt. Herthas Sportdirektor Benjamin Weber erinnert sich an den Moment im Trainingslager zurück: "Ich hatte morgens um 9 Uhr im Hotel einen Termin mit einem Berater in der Lobby, bin im Fahrstuhl heruntergefahren. Ich komme aus dem Fahrstuhl und da standen vier Polizisten an der Rezeption und sagten, sie hätten gerne einen Verantwortlichen gesprochen. Dann bin ich hingegangen und sie haben mir eröffnet, dass sie gerne mit einem Spieler von uns, der Marius heißt, sprechen möchten oder er bitte aufs Polizeirevier kommen soll."
Weber führt aus: "Scheiße, denkste in dem Augenblick! Du wusstest ja nicht, was genau passiert ist – da gab es schon die ersten Pressemeldungen. Trotzdem denkst du dann, dass du in dem Moment versuchen musst, das professionell zu handeln. Und das ist uns dann zusammen mit den Spielern auch gelungen."
"... darum war es ein Schock!"
Trainer Pal Dardai sagt gelassen: "Marius hat nicht dem Team geschadet. Ich habe nie irgendwie gespürt, dass die Jungs darüber zu viel nachdenken. Es ist Konkurrenzkampf. Jeder ist ein kleiner Egoist. Und muss auf sein eigenes Schicksal gucken. Derjenige, der auf dem Zimmer geblieben ist, der ist reingerutscht (mittlerweile ist Tjark Ernst die neue Nr. 1 im Tor; Anm. d. Red.). Derjenige, der aus dem Zimmer herausgegangen ist, der ist rausgerutscht..."
Hertha-Stürmer Florian Niederlechner berichtet: „Erst einmal war ich sehr überrascht als ich es mitbekommen habe, weil Marius echt ein feiner Kerl ist, echt top. Wir haben uns super verstanden, sitzen nebeneinander in der Kabine. Toni (Leistner; Anm. d. Red.), Gersi und ich sind die Familienväter, die früher aufstehen als alle anderen. Darum war es ein Schock!" Youngster Veit Stange sagt dazu: "Fand ich halt schade, weil Marius sich schon wirklich oft und gut um uns gekümmert hat. Er hat uns oft geholfen, Tipps gegeben und ist schon eine coole Person."
