Vor dem 2:0

Elfer-Debatte in Berlin: "Spiele klar erst den Ball"

Rani Khedira (l.) äußerte sich über den nicht gegebenen Elfmeter für Hertha BSC. Foto: Getty Images.
Rani Khedira (l.) äußerte sich über den nicht gegebenen Elfmeter für Hertha BSC. Foto: Getty Images.

Union Berlin hat das Stadt-Derby gegen Hertha BSC mit 2:0 gewonnen. Der zweite Treffer der Eisernen löste Diskussionen nach Spielende aus, da dem Konter ein vermeintliches Foul von Rani Khedira an Marc Kempf im Unioner Strafraum vorausging. Ein Vergehen vermochte Khedira darin nicht zu erkennen, auch Schiedsrichter Felix Brych war sich seiner Sache offenbar sehr sicher.

Es lief die 67. Spielminute, als Marc Kempf den Ball im gegnerischen Strafraum gegen Rani Khedira verlor und Union Berlin im Olympiastadion zum Konter ansetzte. Sheraldo Becker machte das Spiel auf der linken Außenbahn schnell und bediente im Strafraum Paul Seguin, der zum 2:0 einschob und die Weichen damit endgültig auf Derby-Sieg der Eisernen stellte. Der Treffer wurde auf Anraten des Video-Assistenten überprüft, Felix Brych entschied sich aber gegen einen Elfmeter für Hertha BSC im Zuge des Zweikampfes zwischen Kempf und Khedira, stattdessen ließ er das 2:0 zählen.

Plattenhardt: "Wenn es Elfmeter gibt..."

"Das ist für uns alle eine spielentscheidende Szene. Wenn es Elfmeter gibt, steht es höchstwahrscheinlich 1:1 — im Endeffekt gibt es einen Konter und es steht 0:2", haderte Hertha-Verteidiger Marvin Plattenhardt am Sky-Mikrofon mit der Entscheidung des Unparteiischen. In den Augen von Khedira wäre ein Strafstoß allerdings überzogen gewesen: "Ich spiele klar erst den Ball und schieße ihn gegen seinen Fuß."

"Er war sich auf dem Feld sicher"

Wie Khedira anschließend erklärte, habe sich Brych die Szene in der Review-Area nur wegen der Bedeutung des Berliner Stadt-Duells angesehen: "Er war sich auf dem Feld sicher und wollte auf Nummer sicher gehen, weil es ein brisantes Spiel ist." Schlussendlich seien sich "alle einig, dass es kein Foulspiel ist", betonte der 29-Jährige.

Florian Bajus  
28.01.2023