Hertha-Sportchef entlassen

Bruchhagen: "Befürchte, Bobic hat Bernstein nicht ernst genommen"

Heribert Bruchhagen ist von Fredi Bobics Entlassung bei Hertha BSC nicht überrascht. Foto: Getty Images.
Heribert Bruchhagen ist von Fredi Bobics Entlassung bei Hertha BSC nicht überrascht. Foto: Getty Images.

Hertha BSC verkündete am Samstagabend überraschend die Trennung von Sportchef Fredi Bobic. Heribert Bruchhagen führt diese Entscheidung auf das Verhältnis zwischen Bobic und Vereinspräsident Kay Bernstein zurück.

Die Tage von Fredi Bobic als Geschäftsführer Sport des Bundesligisten Hertha BSC waren am Samstag gezählt. Das Heimspiel gegen Union Berlin (0:2) war die letzte Partie des Ex-Stürmers in dieser Funktion, wenige Stunden später verkündete der Verein die sofortige Entlassung. "Für uns in den Gremien war die Verantwortung, einen strategischen Kurswechsel vorzunehmen. Fredi Bobic kam 2021 unter anderen Voraussetzungen zu Hertha, die haben sich in anderthalb Jahren deutlich geändert", begründete Präsident Kay Bernstein das Bobic-Aus am Sonntagmittag (fussball.news berichtete).

Bruchhagen ahnte Krach voraus

Das Beben in der Berliner Chef-Etage kommt für Heribert Bruchhagen nicht überraschend. Der 74-Jährige, auf dessen Wunsch Bobic 2016 Sportvorstand von Eintracht Frankfurt geworden ist, erwartete ein schwieriges Verhältnis zwischen dem nun entlassenen Sportchef und Bernstein, der sich bei der Präsidentschaftswahl im Juni gegen Frank Steffel durchgesetzt hat. "Da prallen Welten aufeinander. Fredi Bobic ist Nationalspieler, 20 Jahre erfolgreicher Manager in der Bundesliga und bekommt einen Präsidenten aus der Ultrabewegung. Dass daraus ein Zwiespalt entstehen würde, war mir von Anfang an klar", sagte Bruchhagen bei Sky90.

"Wenn die Ergebnisse nicht stimmen..."

"Ich befürchte sogar, Fredi hat seinen Präsidenten nicht ernst genommen. Der hat es ihm aber jetzt gezeigt, was möglich ist in der Bundesliga", ergänzte Bruchhagen und betonte: "Wenn die Ergebnisse nicht stimmen, werden Protagonisten — auch Manager — ausgetauscht." In Medienberichten war zuvor über ein drohendes Aus von Cheftrainer Sandro Schwarz spekuliert worden, der 44-Jährige genießt allerdings die Rückendeckung der Vereinsführung. Stattdessen war es Bobic, der seinen Hut nehmen musste.

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Florian Bajus  
29.01.2023