Neuanfang bei Hertha

Bernstein: "Wollen 'Big City Club' und den Größenwahn beerdigen"

Unter Kay Bernstein ist bei Hertha BSC Demut zurückgekehrt. Foto: Getty Images.
Unter Kay Bernstein ist bei Hertha BSC Demut zurückgekehrt. Foto: Getty Images.

Mit dem Einstieg von 777 Partners plant Hertha BSC einen Neuanfang. Der Ton wird in der Hauptstadt demütiger, wie Präsident Kay Bernstein verkündete.

Am Samstag wurde offiziell, dass 777 Partners die Anteile der Tennor Holding an Hertha BSC (64,7 Prozent) übernommen hat und neuer Aktionär des Bundesligisten wurde. Das US-amerikanische Unternehmen ermöglichte dem Bundesligisten prompt eine Kapitalerhöhung in Höhe von 100 Millionen Euro, wie 777-Geschäftsführer Josh Wander gemäß dem kicker auf der Pressekonferenz am Montag bestätigte. Aufgrund der sportlichen und finanziellen Krise der Hertha sind die Tage der großen Träume allerdings vorbei.

Bernstein: "Wollen uns auf das Wesentliche besinnen"

 

 

"Es ist ein sehr guter Tag für Hertha BSC und den Berliner Weg. Wir wollen uns nun weiter restrukturieren, auf das Wesentliche besinnen und das Label ‚Big City Club‘ und den Größenwahn der vergangenen Jahre ein für alle Mal beerdigen", verkündete Kay Bernstein laut Vereinsmedien vor den anwesenden Pressevertretern. Demut ist eine der Tugenden, die unter der Führung des 42-Jährigen zur Tagesordnung gehört. In erster Linie gelte es, die seit Jahren herrschenden Turbulenzen zu beenden: "Der ganze Verein hat die Sehnsucht, zur Ruhe zu kommen. Wir freuen uns auf ruhige Fahrwasser, da wir wichtige Aufgaben vor uns haben."

777-Engagement unabhängig vom drohenden Abstieg

Von Hertha und 777 ist kein kurzfristiger Sprint zum Erfolg geplant. Das Ziel lautet, den Verein zu stabilisieren und wirtschaftliche Nachhaltigkeit zu fördern, um auf lange Sicht wieder nach oben blicken zu können. "Unser Ziel ist es, langfristige und nachhaltige Strukturen mitzufinanzieren. Der beste Weg, um langfristig Erfolg zu schaffen, ist es, nachhaltige Strukturen zu schaffen", sagte Wander. Ohnehin wäre bereits der Nichtabstieg angesichts der engen Konstellation im Tabellenkeller ein Erfolg, doch 777 würde auch den Gang in die 2. Bundesliga antreten. Laut Hertha-Geschäftsführer Thomas Herrich wurde der Deal ligaunabhängig geschlossen.

Florian Bajus  
13.03.2023