Ex-SGE-Trainer

Hellmann: Der große Unterschied zwischen Hütter und Kovac

Adi Hütter war drei Jahre lang Trainer von Eintracht Frankfurt. Foto: Getty Images

Adi Hütter verließ Eintracht Frankfurt im vergangenen Sommer, Niko Kovac hingegen im Sommer 2018. Bei beiden Abgängen gab es einige Störgeräusche. Doch für Eintrachts Vorstandssprecher Axel Hellmann gibt es in der Nachbetrachtung entscheidende Unterschiede. 

"Ich bleibe", sagte Adi Hütter Ende Februar auf Sky zu seiner Zukunft bei Eintracht Frankfurt. Er blieb nicht, sondern verließ die Hessen nach der vergangenen Saison zu Borussia Mönchengladbach. Zuvor verspielte er mit seinem Team noch die historische Chance auf die Champions League. Später erklärte der Österreicher, dass er von den Eintracht-Verantwortlichen zu der Verbleib-Aussage gedrängt worden war. Am Mittwochabend (18:30 Uhr) kommt es mit seinem neuen Klub Borussia Mönchengladbach zum Wiedersehen mit dem Ex-Klub. Zuvor rechtfertigte sich der 51-Jährige im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung auch noch ein halbes Jahr später für seinen Wechsel und drängte sich zunehmend in eine Opferrolle, sprach davon, dass der "Spieß umgedreht" wurde. 

"Verhältnis zu Kovac war ungetrübt"

Vor dem Wiedersehen sind die Fronten verhärtet. In Frankfurt hat Hütter viel verbrannte Erde hinterlassen. Das ließ auch Vorstandssprecher Axel Hellmann im Hessischen Rundfunk durchblicken: "Es hängt immer davon ab, wie man zu dem Ex-Trainer steht und wie die Dinge sich entwickelt haben." Der 50-Jährige verglich die Situation mit der von Niko Kovac, der 2018 von der Eintracht zum FC Bayern München wechselte, zuvor aber sagte, dass er "Stand jetzt" auch in der kommenden Saison Trainer in Frankfurt sein werde. "Als Niko Kovac gegangen ist, gab es zum Ende auch Verwerfungen. Das darf man nicht vergessen. Da war das Verhältnis aber ungetrübt, weil es im Stil und im Miteinander Klarheit und offene Worte gab unter uns. Deswegen hatte das nie so eine hohe Brisanz, auch wenn er bei uns seinen Job verloren hat", so Hellmann. Nach einem 1:5 mit dem FC Bayern München in Frankfurt. Der Fußball schreibt solche Geschichten. Mittlerweile trainiert der Deutsch-Kroate die AS Monaco in der Ligue 1.

"Zu Adi habe ich nichts zu schreiben" 

Bei Hütter allerdings, das betonte Hellmann, sei "mehr Brisanz drin, weil die Trennung auf verschiedenen Ebenen nicht ganz geräuschlos von sich ging." Nicht nur im Vorstand oder Aufsichtsrat habe der Wechsel Spuren hinterlassen, sondern auch bei den Spielern: "Ich glaube, es ist weniger der Tatsache geschuldet, dass er zu einem Zeitpunkt gesagt hat „Ich bleibe“, wo er vermeintlich auch davon ausging, als, wie er mit dem nicht mehr optimalen Leistungsniveau der Mannschaft umgegangen ist. Da spielt und schwingt einiges mit mit dem Blick auf Mittwoch." Die Frankfurter verspielten mit Hütter noch die Champions League, Kovac hingegen gewann 2018 trotz bevorstehendem Abgang noch den DFB-Pokal mit der Eintracht. Bezeichnend war auch, dass Hellmann die Beziehung zu Fredi Bobic, ehemaliger Sportvorstand, der die Frankfurter ebenfalls im vergangenen Sommer verließ, anders beschrieb: "Da ist der Kontakt gut, wir sehen uns auf den DFL-Sitzungen. Da ist nichts, was zurückgeblieben ist. Zum Adi habe ich nichts zu schreiben." Die Begegnung zwischen Gladbach und der Eintracht - sie wird eine sein, bei der Adi Hütter im Fokus steht. 

Benjamin Heinrich  
14.12.2021