Nagelsmanns Schatten
Heiß auf Bayern? Tuchel will keine Pause machen

Der FC Bayern hat zuletzt vier Bundesliga-Spiele in Folge nicht gewinnen können. Spätestens nach der Niederlage beim FC Augsburg vor der Länderspielpause brennt der sprichwörtliche Baum. Mancherorts wird bereits über die Zukunft von Julian Nagelsmann diskutiert. Sicher auch, weil mit Thomas Tuchel ein adäquater Nachfolger bereitstünde.
Der frühere Champions-League-Sieger ist bekanntlich vor zwei Wochen recht überraschend beim FC Chelsea beurlaubt worden. Obwohl die Entlassung den deutschen Teamchef hart getroffen hat, soll er laut eines Berichts von Sport Bild keine Pause einlegen wollen. Tuchel halte sich noch in London auf, ein Vertragsverhältnis mit Chelsea bestehe nicht mehr. Dementsprechend wäre der Fußballlehrer sofort verfügbar, sollte ein anderer Top-Klub anklopfen. Der 49-Jährige "brennt bereits auf die nächste Aufgabe. Der FC Bayern würde ihn sehr reizen", heißt es im Magazin.
Verpflichtung scheiterte 2018 noch
Die Verbindung nach München ist dabei keineswegs neu. Schon 2018 wäre Tuchel beinahe beim Rekordmeister gelandet, nachdem er infolge seines Ausscheidens bei Borussia Dortmund ein Jahr pausierte. Dem Bericht zufolge traf er sich etwa für ein dreistündiges Gespräch mit Hasan Salihamidzic, auch Karl-Heinz Rummenigge galt als großer Verfechter der Verpflichtung. Sie scheiterte letztlich dem Vernehmen nach daran, dass Uli Hoeneß zu lange zögerte. Tuchel ging letztlich zu Paris Saint-Germain, die Bayern holten Niko Kovac aus Frankfurt.
Bisher keinerlei Kontakt
Nagelsmann ist dessen Nach-Nachfolger und angesichts eines bis 2026 gültigen Vertrags sicherlich nicht eben kurz davor, den Laufpass zu erhalten. Die Verantwortlichen in München wollen die Position ihres Trainers auch nicht schwächen, indem sie die Tuchel-Gerüchte selbst befeuern. Dem Bericht zufolge gab es bislang keinerlei Kontakt zum Ex-Chelsea-Coach oder Berater Olaf Meinking. Dabei gehe es auch darum, der hochbezahlten und vor wenigen Wochen noch hochgelobten Mannschaft kein Alibi zu verschaffen. Klar ist: Nagelsmann bekommt die Chance, den Turnaround zu schaffen. Klar ist aber auch: Tuchel schwebt jetzt bei nahezu allen Top-Klubs in Europa im Hintergrund, wenn es kriselt. Und natürlich ganz besonders beim Branchenprimus in seiner Heimat.
