Nach 7:0 gegen Leipzig

Guardiola: "In der Champions League bin ich ein Versager"

Pep Guardiola nimmt die Kritik an seinen Erfolgen in der Champions League gelassen. Foto: Getty Images.
Pep Guardiola nimmt die Kritik an seinen Erfolgen in der Champions League gelassen. Foto: Getty Images.

Auf nationaler Ebene zählt Pep Guardiola zu den erfolgreichsten Trainern aller Zeiten. Auf europäischem Niveau sieht sich der Katalane jedoch Kritik ausgesetzt, da er letztmals 2011 die Champions League gewann. Nach dem 7:0-Sieg von Manchester City gegen RB Leipzig im Achtelfinal-Rückspiel sind die Erwartungen an die Skyblues wieder einmal hoch, doch Guardiola ist überzeugt, dass er selbst beim Titelgewinn kritisiert würde.

Sowohl beim FC Barcelona als auch beim FC Bayern und bei Manchester City hat Pep Guardiola seine Qualitäten als Cheftrainer einer Fußballmannschaft unter Beweis gestellt. Der ehemalige Mittelfeldspieler hat an der Seitenlinie 32 Titel gewonnen, darunter viermal die Premier League, je dreimal die deutsche und spanische Meisterschaft sowie dreimal die Klub-Weltmeisterschaft.

Guardiola wird an der Champions League gemessen

Aufgrund der nationalen Dominanz wird Guardiola seit seiner Zeit beim FC Bayern an der Champions League gemessen. Mit dem deutschen Rekordmeister erreichte er dreimal das Halbfinale und scheiterte nacheinander an Real Madrid, dem FC Barcelona und Atletico Madrid, mit Manchester City kam er dagegen erst zweimal über das Viertelfinale hinaus. In der Saison 2020/21 verloren die Skyblues das Finale gegen den FC Chelsea, im darauffolgenden Jahr setzte sich Real Madrid im Halbfinale durch.

Guardiola: "Bin ein Versager"

Durch das 7:0 gegen RB Leipzig am Dienstagabend steht City erneut im Viertelfinale der Königsklasse. Auch der FC Bayern, der FC Chelsea, Benfica sowie die beiden Mailänder Klubs AC und Inter haben sich für die Runde der letzten Acht qualifiziert, die von Real Madrid und der SSC Neapel komplettiert werden könnte. Wie weit Guardiola und die Seinen in diesem Jahr kommen werden, lässt sich noch nicht abschätzen - doch selbst im Erfolgsfall, so der Coach, hätte die Kritik weiterhin Bestand. "In der Champions League bin ich ein Versager. Selbst wenn ich die Champions League gewinne, wir Meister werden und dann dreimal in Folge die Champions League gewinnen, selbst dann werde ich ein Versager sein", sagte Guardiola gemäß dem kicker auf der Pressekonferenz nach dem Sieg gegen RB.

"Man wird mir diese Enttäuschung vorhalten"

Mit einem kuriosen Beispiel erläuterte Guardiola, dass seine Kritiker stets auf der Suche nach dem Haar in der Suppe seien. Er habe mit Michael Jordan, Tiger Woods und Julia Roberts drei Idole, berichtete der 52-Jährige. Die US-amerikanische Schauspielerin werde er aber nie von City überzeugen können: "Julia Roberts kam vor Jahren nach Manchester. Sie kam in der Zeit, als wir besser waren als Manchester United. Sie besuchte aber trotzdem Manchester United. Sie hat uns nicht besucht." Schlussfolgernd sagte Guardiola mit einem Augenzwinkern: "Selbst wenn ich die Champions League gewinne, wird man mir vorwerfen, dass Julia Roberts uns nicht in Manchester besucht hat. Selbst wenn ich die Champions League gewinne, wird man mir diese Enttäuschung, die ich hatte, vorhalten." Ein Umstand, mit dem er sich offenbar arrangieren kann.

Florian Bajus  
15.03.2023