Nach Kritik an Selke
"Wenn sich einer nicht beschweren darf ...": Baumgart antwortet Gouweleeuw

Nach dem 3:1-Auswärtssieg des 1.FC Köln beim FC Augsburg haben Aussagen von Heimkapitän Jeffrey Gouweleeuw für Aufsehen in der Domstadt gesorgt. Der Abwehrchef bezichtigte Davie Selke der Schauspielerei auf dem Fußballplatz. "Das hat gar nichts mit Fußball zu tun", ärgerte sich Gouweleeuw nach der Niederlage. Nun hat Steffen Baumgart ihm geantwortet.
"Wenn sich einer nicht beschweren darf, dann der", zitiert der Express den Chefcoach des FC. Gouweleeuw sei "ein Innenverteidiger, der mit allem arbeitet. Das macht Davie auch", so Baumgart. Dabei sei sein Stürmer keineswegs als unfairer Spieler bekannt. Grundsätzlich fehlt es dem Ex-Profi derweil an Verständnis dafür, dass der FCA-Verteidiger nach dem Spiel dieses Fass aufmacht. "Nach dem Spiel heule ich nicht mehr rum. Das ist für mich viel schlimmer als alles andere", betont Baumgart.
"Habe ich früher als Spieler schon gehasst"
Aus seinen aktiven Zeiten kennt und wertschätzt es Baumgart, wenn sich die Kicker auf dem Feld über 90 Minuten mit Haken und Ösen bekämpfen, nach Abpfiff mit einem Handschlag aber Ruhe herrscht. "Alles andere habe ich früher als Spieler schon gehasst. Ich trage Sachen im und während des Spiels aus, nicht danach – schon gar nicht, wenn ich 3:1 verloren habe", so der Seitenhieb in Richtung Augsburg. In erster Linie geht es Baumgart dabei freilich darum, Selke den Rücken zu stärken.
"Genau das, was uns gefehlt hat"
Der Winter-Neuzugang von Hertha BSC ist aus seiner Sicht auch ohne die bisher große Torgefahr ein wichtiger Baustein für Köln. "Davie ist ein Mittelstürmer, der wehtut. Das gehört für mich zum Fußball dazu. Er wird mal gut spielen und mal schlecht – aber eines wird er immer: Alles geben", lobt der Übungsleiter. "Die Trefferquote ist noch nicht ganz so gut, wie wir uns das erhofft haben. Aber wenn man sieht, wie Davie die Zweikämpfe bestreitet und Kopfbälle verlängert, ist es genau das, was uns in der einen oder anderen Phase gefehlt hat", steht für Baumgart fest, dass die Verpflichtung ihren Sinn erfüllt hat.
