Öffnung für Investoren

"Gnadenloser Verdrängungswettbewerb": Werder sucht strategischen Partner

Werder will die Sorgen der Fans ernst nehmen. Foto: Getty Images
Werder will die Sorgen der Fans ernst nehmen. Foto: Getty Images

Werder Bremen hält am heutigen Sonntag die jährliche Mitgliederversammlung ab. Trotz einer Umsatzsteigerung haben die Verantwortlichen dabei ein Minus von 3,8 Millionen Euro bekanntgegeben. Der Klub bleibt wirtschaftlich angeschlagen. Um sich sportlich weiterzuentwickeln, soll eine Öffnung gegenüber Investoren erfolgen.

Werder braucht Hilfe

Dabei ist bei Hubertus Hess-Grunewald sicher bewusst die Rede von "strategischen Partner", den Werder suche. Das Wort 'Investor' ist schließlich gerade unter der aktiven Fanszene äußerst negativ besetzt. Am Bedarf nach Finanzspritzen von außen ändert das wenig. "Wir befinden uns mit unserer Herren-Bundesliga-Mannschaft in einem gnadenlosen Verdrängungswettbewerb. Der Wunsch und das Ziel, aus uns selbst heraus Wachstum zu generieren, das es uns ermöglicht, sportlichen Erfolg und wirtschaftliche Solidität sowie Stabilität zu erlangen, ist nicht zu erreichen", zitiert das Portal DeichStube den Präsidenten und Aufsichtsratsvorsitzenden.

"Regionale Verwurzelung" gewünscht

Bei der Suche nach einem geeigneten Partner gebe sich der Klub klare Vorgaben, betont Hess-Grunewald. Der Partner müsse sich mit den Werten von Werder identifizieren und soll eine "regionale Verwurzelung" mitbringen. Es dürfe ihm nicht darum gehen, "kurzfristiges Rendite-Interesse in den Mittelpunkt seines Engagements" zu stellen. Dahingehend habe man auch die Kritik von Fans bereits im Vorfeld der Mitgliederversammlung genau zur Kenntnis genommen.

China, Saudi-Arabien und Russland außen vor

"Werder muss immer Werder bleiben. Wir arbeiten an diesen Themen und ich kann versichern, dass wir nur einer Lösung zustimmen, die diesen Sorgen gerecht wird und die geäußerten Kritikpunkte beachtet", so Hess-Grunewald. Ausgeschlossen seien von vornherein Investoren aus bestimmten Märkten, bei denen die Identifikation mit den Werder-Werten in argem Zweifel stehen würde. "Ein Modell, bei dem die Möglichkeit besteht, dass Anteile an chinesische, saudische oder gar russische Investoren übergeht, ist mit unserer klaren Überzeugung nicht vereinbar", hält der Klubchef fest.

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Lars Pollmann  
19.11.2023