Eintracht Frankfurt

Glasner erklärt zu Kostic: "40 Sekunden haben gereicht"

Kostic wollte Frankfurt verlassen und ist jetzt wieder der beste Mann. Foto: Getty Images
Kostic wollte Frankfurt verlassen und ist jetzt wieder der beste Mann. Foto: Getty Images

Filip Kostic hat einen bewegten Saisonstart bei Eintracht Frankfurt hinter sich. Der Serbe sorgte mit einer Art Streik vor dem Spiel bei Arminia Bielefeld für Schlagzeilen, war danach aber an allen fünf Treffern der Hessen in der Bundesliga beteiligt. Oliver Glasner erklärt, warum dem Linksaußen intern nichts nachzuhängen scheint.

Entscheidend seien die Hinweise aus dem Team gewesen, sagt der Cheftrainer gegenüber Sport Bild. Trotz des nicht eben feinfühlig zur Schau gestellten Wechselwillens habe die Mannschaft stets zu verstehen gegeben, dass sie Kostic weiter als einen Teil von ihr betrachte. "Vor seinem ersten Training nach der Aktion habe ich ihm gesagt: 'Filip, ich möchte, dass du der Mannschaft noch mal deine Sicht der Dinge mitteilst'", erinnert Glasner außerdem. "Das hat er gemacht, das hat dann 40 Sekunden gedauert."

"Ich mache keinen Aktionismus!"

Die kurze Ansprache endete, so Glasner, mit dem Wort 'Sorry': "Da haben alle applaudiert, ihn umarmt, und ich wusste: Diese 40 Sekunden haben gereicht." Entgegen mancher Erwartungen suspendierte Eintracht Frankfurt Kostic nicht, der 28-Jährige steuerte sogleich das Tor zum 1:1 gegen den VfB Stuttgart bei. "Ich mache keinen Aktionismus! Wenn es fürs Mannschaftsklima wichtig gewesen wäre, ihn draußen zu lassen, hätte ich es gemacht", betont Glasner.

"... dass er sich zu hundert Prozent wieder hier reinhaut"

Weil das Team aber eben zu jedem Zeitpunkt Akzeptanz gegenüber Kostic äußerte, hatte auch Glasner keine großen Bauchschmerzen. Der serbische Nationalspieler habe zwar selbst entschieden, dem Abschlusstraining vor dem Bielefeld-Spiel fernzubleiben, und sich somit auch die Konsequenzen eingebrockt. "Ich habe trotzdem schon im Gespräch gespürt, dass ihm die ganze Situation unangenehm ist", sagt Glasner. "Deshalb war ich mir sicher, als klar war, er bleibt hier, dass er sich zu hundert Prozent wieder hier reinhaut." Zum Wohle der Eintracht, die ohne Kostic etwa nicht gegen den FC Bayern gewonnen hätte.

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Lars Pollmann  
13.10.2021