Frankfurts Cheftrainer

Gladbach-Gerüchte: Baut Hütter Druck auf die Eintracht auf?

Die Gerüchte um ein Gladbach-Interesse reißen bei Adi Hütter nicht ab. Foto: Imago

Verlässt neben Sportvorstand Fredi Bobic im Sommer auch Cheftrainer Adi Hütter Eintracht Frankfurt? Medienberichten zufolge hat Borussia Mönchengladbach großes Interesse am Österreicher. Doch ein Wechsel zu den Rheinländern scheint weiter unwahrscheinlich.

Die Bild-Zeitung wartete am Mittwoch mit der Meldung auf, dass Adi Hütter bei Borussia Mönchengladbach der Favorit auf die Nachfolge von Marco Rose sein soll, der im Sommer zur anderen Borussia nach Dortmund wechseln wird. Bei Hütters Berater soll sogar schon eine offizielle Anfrage eingegangen sein und der Österreicher sei mittlerweile ins Grübeln gekommen, weil im Sommer ein erneuter Umbruch bei den Hessen bevorsteht, vor allem auf der Führungsebene durch den Abgang von Sportboss Fredi Bobic. Zudem wird Hütters Vertrauter Sportdirektor Bruno Hübner ebenfalls aufhören. Ende Februar hatte der Chefcoach von Eintracht Frankfurt allerdings auf Sky noch gesagt: "Ich bleibe! Ich habe Vertrag bei der Eintracht, wo ich mich sehr wohl fühle. Deswegen gibt es überhaupt keine Diskussion."

Causa Bobic als Störfaktor?

Seitdem allerdings hat vor allem die Causa Bobic in Frankfurt an Brisanz gewonnen. Der Sportvorstand hat seine Wechselabsichten öffentlich kundgetan, im Sommer könnte er bei Hertha BSC landen, allerdings ist eine finale Entscheidung noch nicht gefallen. Vor allem deshalb, weil sich die Klubs noch nicht auf eine Ablösezahlung einigen konnten. Dass Hütter Woche für Woche Fragen zu dieser Thematik beantworten muss, missfällt ihm sichtlich. Auch der 51-Jährige möchte, verständlicherweise, Planungssicherheit für die kommende Saison haben. Gerade in Sachen Sportvorstand, denn dieser gibt die sportliche Ausrichtung vor, ist Hütters direkter Vorgesetzter, steckt mit diesem gemeinsam die Ziele ab. Die Gerüchte um das Interesse von Borussia Mönchengladbach könnte der Coach nun auch ganz bewusst nutzen, damit die Eintracht noch mehr gefordert ist, schnellstmöglich Klarheit in Sachen Sportboss zu schaffen. In Frankfurt fühlt er sich nach wie vor sehr wohl, daran lässt er auch intern keine Zweifel aufkommen.

Gladbach wäre für Hütter nicht der nächste Schritt

Dass Hütter am Ende also wirklich in Mönchengladbach landet, ist unwahrscheinlich. Sportdirektor Bruno Hübner hatte schon vor einigen Wochen auf Nachfrage von fussball.news deutlich gemacht: "Ich weiß nicht, ob Gladbach der nächste Karrieresprung von Adi Hütter sein müsste. Wenn er dann mal den Weg gehen sollte, dann zu einem ganz großen Klub." Was die Borussia Hütter bieten könnte, "das können wir ihm hier auch bieten." Sportlich und auch wirtschaftlich könnte die Eintracht mit dem Einzug in die Champions League einen Riesenschritt machen, Gladbach hingegen droht das internationale Geschäft komplett zu verpassen, was auch einem Umbruch im Kader zur Folge haben könnte. Der Trainerposten dort hätte für Hütter wohl kaum einen Reiz, ein Wechsel nach Mönchengladbach wäre auch mit Blick auf seine Aussagen im Februar nur schwer verständlich und würde den Vorarlberger wohl auch in Erklärungsnöte bringen. Dass die Gladbacher um Manager Max Eberl Interesse an Hütter haben, mag durchaus sein. Dass dieser aber sein "Ich bleibe" aufgibt für die Borussia, ist sehr unwahrscheinlich. Da müsste wohl schon ein Topklub seine Fühler nach Hütter ausstrecken, damit dieser wirklich ins Grübeln kommt.

Benjamin Heinrich  
31.03.2021