Drei Spiele, drei Niederlagen

Gisdol ruft "Neustart nach der Länderspielpause" aus

Gisdol steht nach drei Spieltagen bereits unter Druck. Foto: Frederic Scheidemann/Getty Images
Gisdol steht nach drei Spieltagen bereits unter Druck. Foto: Frederic Scheidemann/Getty Images

Auch im dritten Anlauf war für die Geißböcke nichts zu holen. Der 1.FC Köln bleibt nach dem 3. Spieltag der neuen Bundesliga-Saison ohne einen Punktgewinn und verabschiedet sich ausgerechnet im rheinischen Derby mit einer schwachen Darbietung in die Länderspielpause. Markus Gisdol steht schon unter Druck.

Obwohl der Trainer erst in der Saisonvorbereitung bis 2023 verlängerte, diskutieren Medien und Fans schon munter darüber, wie lange er wohl tatsächlich im Amt bleiben werde. Nach Aussage des Übungsleiters lässt sich der Klub nicht davon anstecken. "Intern wird es sicher nicht unruhig, weil sich alle der Situation bewusst sind. Wir wussten, was auf uns zukommt in dieser Saison", so Gisdol beim TV-Sender Sky. In der Tat hatten die Verantwortlichen in Köln früh den Kampf gegen den Abstieg als einziges Saisonziel ausgerufen. Dennoch verläuft der Start mit Niederlagen gegen Hoffenheim, in Bielefeld und nun gegen Gladbach enttäuschend.

"Keiner kann sich herausnehmen"

"Natürlich hätte ich mir mehr Punkte aus den ersten drei Spielen gewünscht, aber es war aus verschiedensten Umständen nicht möglich", sagt Gisdol. "Jetzt geht es darum, nach der Länderspielpause einen Neustart zu machen." Wer dem Trainer nicht wohlgesonnen ist, erkennt darin womöglich schon nach drei Spielen eine Durchhalteparole. Augenblicklich kann Gisdol sich allerdings der Unterstützung von Horst Heldt sicher sein. Der Sportchef denkt nicht daran, im Trainer den Schuldigen für die Misere auszumachen. "Wir sind alle für Ergebnisse verantwortlich, das fängt bei mir an und hört beim Einwechselspieler auf. Wir sind alle in der Verantwortung, da kann sich keiner herausnehmen", sagt der Ex-Profi beim Pay-TV-Kanal.

Abstiegskandidat Nr.1?

Auch Heldt verweist auf die realistische Erwartung einer "intensiven und schweren Saison für uns". Viel verloren ist dabei noch nicht, jedoch geben nicht zuletzt die Leistungen wenig Anlass zur Annahme, Köln könne nach der Länderspielpause durchstarten. "So wie sie sich im Moment präsentieren, sind sie ein Abstiegskandidat, wenn nicht der erste", wird Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann deutlich. "Die anderen Mannschaften kämpfen, du hast immer das Gefühl, da ist Leben in der Truppe. Das fehlt mir bei Köln, so wie sie die Spiele verloren haben." Der TV-Experte glaubt nicht daran, dass es bei den Domstädtern ruhig bleibt. Vielmehr erwartet er "interessante 14 Tage in Köln".

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Lars Pollmann  
03.10.2020