Riesiges Investment?

Geknüpft an Forderungspaket: Kühne bietet HSV 120 Mio. Euro

Dem HSV winken riesige Summen. Foto: Getty Images
Dem HSV winken riesige Summen. Foto: Getty Images

Der Hamburger SV befindet sich aktuell im fünften Anlauf auf die ersehnte Rückkehr in die Bundesliga. Jedes Jahr im Unterhaus kostet den Klub Substanz, es hilft sicherlich auch nicht, dass dieser Tage einmal mehr ein Führungsstreit die Schlagzeilen bestimmt. Nun dürfte ein gewaltiges Investitionspaket, das Klaus-Michael Kühne schnüren will, für Diskussionen sorgen.

Der Reederei-Milliardär ließ am Donnerstag laut eines Berichts des Hamburger Abendblatts über seine 'Kühne Holding AG' mitteilen, dass er der 'HSV Fußball AG' "finanzielle Unterstützung von 120 Millionen Euro" anbiete. Die Gelder sind allerdings an Forderungen geknüpft, die den Zweitligisten strukturell weitgehend neu aufstellen würden. Nötig wäre beispielsweise eine Kapitalerhöhung, damit sich Kühne, der bisher 15,21 Prozent der HSV-Aktien besitzt, weitere Anteile aneignen kann. Der Entscheid darüber müsste in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung erfolgen, deren Einberufung in der Mitteilung vom Donnerstag angeregt wird.

50+1-Regel würde ausgereizt

Der HSV hielte nach Willen Kühnes künftig nur noch die nötigen 50,1 Prozent der Anteile, der Besitz seiner Holding würde auf fast 40 Prozent anwachsen. Die damit verbundene strukturelle Macht erhielte zum Beispiel darin Ausdruck, dass Kühne und der Klub je zwei Personen in den Aufsichtsrat entsenden dürfen. Die fünfte Stimme solle an eine neutrale Person "mit sportlicher Fachkompetenz" gehen, über die gemeinschaftlich zu entscheiden wäre.

Uwe-Seeler-Stadion verbindlich geplant

Des Weiteren will Kühne in seinen Plänen festlegen, dass der Hamburger SV künftig im Uwe-Seeler-Stadion spielt. Der kürzlich verstorbenen Vereinslegende soll derart gedacht werden, dass Kühne die Namensrechte am Stadion für die nächsten zehn Jahre kauft und dafür jährlich 3 bis 4 Millionen Euro an die Profiabteilung des Klubs entrichtet. Grundsätzlich sei das Ziel der Investitionen, den "Grundstein für den schon lange angestrebten sportlichen Erfolg" zu legen. De facto wäre Kühne der starke Mann beim HSV, der sich in einer bisher nicht dagewesenen Form von einer Einzelperson abhängig machen würde.

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Lars Pollmann  
11.08.2022