Rot gegen Bayern
Heidel: "Gegenüber Klopp und Tuchel ist Svensson ein Messdiener!"

Der Innenraumverweis per Roter Karte gegen Bo Svensson im DFB-Pokalspiel gegen den FC Bayern am Mittwoch erregt beim FSV Mainz 05 weiter die Gemüter. Der Chefcoach wurde zwar nur für die kommende Pokalsaison mit einer Spielsperre belegt, dennoch lassen die Rheinhessen das Thema nicht einfach so über sich ergehen.
"Ja, Bo ist an der Linie emotional, aber da habe ich schon ganz was anderes erlebt – gegenüber Klopp und Tuchel ist Svensson ein Messdiener!", sagt nun Christian Heidel der Bild-Zeitung. Tatsächlich waren Jürgen Klopp und Thomas Tuchel zu Mainzer Zeiten kaum weniger impulsiv als ihr aktueller Nachfolger, damals gab es aber noch keine Karten, die Trainern und anderen Offiziellen am Seitenrand gezeigt werden konnten. Erst seit 2019 haben die Referees dieses Instrument im Repertoire.
"Rot dafür übertrieben"
Svensson hatte in der Schlussphase der Niederlage im Achtelfinale einen Schiedsrichterassistenten von Deniz Aytekin rhetorisch gefragt, ob das Gespann 'blind' sei. "Natürlich soll Bo so was nicht sagen und muss sich da besser im Griff haben. Das jetzt aber war noch an der Grenze und Rot dafür übertrieben", findet Heidel. Der Interpretation einer wirklichen Beleidigung von Aytekin, der als Unparteiischer nicht 'Mülleimer der Nation' sein mag, kann er sich nicht anschließen. Mehr noch: In Mainz wittern sie eine Ungleichbehandlung ihres Coachs.
"Bei anderem Trainer hätte es kein Rot gegeben"
"Bei einem anderen Trainer hätte es für diese Frage kein Rot gegeben. Im Spiel gegen Dortmund hat die BVB-Bank den 4. Offiziellen regelrecht umzingelt. Da ist aber trotzdem nichts passiert", sagt Heidel. Svensson hat sich den besonderen Fokus der Schiedsrichter freilich vor allem selbst zuzuschreiben, immerhin hat er nach Angaben von Sport1 in 77 Pflichtspielen schon elfmal Gelb und nun erstmals Rot gesehen. Dennoch will Heidel das Gespräch mit den Unparteiischen suchen und darum bitten, "nicht mit zweierlei Maß zu messen".
