Neue Regeln

Fußballwetten in Deutschland: Was hat sich seit Anfang Juli 2021 geändert?

Tippfreunde sollten Anbieter auch künftig genau unter die Lupe nehmen.
Tippfreunde sollten Anbieter auch künftig genau unter die Lupe nehmen. Bildquelle: @ Valentin B. Kremer / Unsplash.com

Die Sportwette versüßt so manchem Fußballfan das Spiel. Kein Wunder, dass sie so beliebt sind, wobei sich die Beliebtheit durch das Internet nochmals stark gesteigert hat. Das liegt an dem großen Angebot, denn seit den Online-Wetten ist das Wettgeschäft nicht mehr auf wenige Tippmöglichkeiten beschränkt. Bislang befand sich das Wettgeschäft allerdings in einer rechtlichen Grauzone, wenngleich schon im vergangenen Jahr einige Bundesländer Wettlizenzen verteilten. Doch nun ist der Glücksspielstaatsvertrag da – und mit ihm gelten neue Regeln. Aber wie wirkt sich das auf Fußballfans aus, die doch schon aufgeregt darauf warten, dass die Bundesligen starten?

Fußball Wetten sind jetzt auch in Deutschland reguliert. Doch was bedeutet das für Tippfreunde?

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Der neue Glücksspielstaatsvertrag

Die wichtigste Neuerung ist, dass es in Deutschland nun auch laut Gesetz das Glücksspielangebot im Internet gibt. Bisher durften legal nur staatliche Lottoanbieter Online-Glücksspiel anbieten, nicht aber Casinos oder auch Buchmacher. Es entstand eine Grauzone, denn die Anbieter waren in der EU lizenziert, jedoch nicht in Deutschland. Das ist nun anders:

- Lizenzvergabe – jeder Buchmacher oder andere Glücksspielanbieter können sich nun um eine deutsche Lizenz bewerben. Sie kommt mit Rechten und Pflichten, aber auch Kontrollen. Einige Buchmacher hatten letztes Jahr schon eine Lizenz, die aber meist nur für ein Bundesland galt. Die jetzige Lizenz gilt deutschlandweit. Von Betrugstest.com geprüfte Fussball Wettanbieter finden Sie hier.

- Spielerschutz – durch den Glücksspielstaatsvertrag soll der Spielerschutz gestärkt werden. Vielleicht haben einige Fußballfreunde schon eine Änderung gemerkt, wenn sie online Lotto spielen. Beim Einloggen muss nun stets eingeblendet werden, wie viel in den letzten 30 Tagen ausgegeben wurde, wie hoch der Gewinn und wie hoch der Verlust war. Das gilt auch für Sportwetten-Anbieter oder Casinos. Zudem gibt es eine neue Sperrmöglichkeit: Der Spieler kann den Panikknopf drücken und sich selbst für 24 Stunden sperren. Ansonsten kann er sich auf eine Sperrliste setzen, die ihm das generelle Glücksspiel untersagt.

- Einzahlungslimit – übergreifend darf jeder Spieler nur noch bis zu 1.000 Euro im Monat für das Glücksspiel ausgeben. Wieder eingesetzte Gewinne zählen nicht dazu.

- Wettangebot – das hat sich verkleinert. Die Einschränkung betrifft nicht die gewöhnlichen Wetten, sondern die Ereigniswetten. Diese stehen im Verdacht, eine hohe Suchtgefahr zu verbreiten. Zu den Ereigniswetten zählen beispielsweise die Tipps auf die erste Gelbe Karte im Spiel oder wann welcher Club einen Elfmeter bekommt. E-Sports ist ebenfalls davon betroffen.

Das Grundangebot Wettmöglichkeiten hat sich jedoch nicht verringert. Je nach Wettanbieter gibt es weiterhin Tippoptionen für unzählige Ligen und Sportarten.

Was sollten Sportfreunde künftig bei der Anbieterwahl beachten?

Bislang hieß es immer, dass Sportfreunde auf die Lizenz des Anbieters achten müssen. Dies gilt immer noch, doch werden viele wohl auf die deutsche Lizenz wertlegen. Für nicht in Deutschland lizenzierte Anbieter gilt jedoch weiterhin, dass diese, sofern sie eine EU-Lizenz besitzen, ihre Dienste in Deutschland anbieten können – es handelt sich um die Grauzone, die bislang gängig war. Aber worauf sollte ein Tipper generell achten?

- Quoten – grundsätzlich sollten die Quoten vor jedem Einsatz verglichen werden. Da aber nicht jeder Tippfreund mehrere Buchmacher in der Hinterhand haben möchte, sind die allgemeinen Quoten eines Buchmachers von Interesse. Wie schneidet er im Vergleich zur Konkurrenz bei der Bundesliga, Premier League oder der Serie A ab? Oft hilft ein Blick in das Wettangebot für unterklassige Ligen. Einige Buchmacher bieten hier sehr gute Quoten.

- Steuern – auch nach dem neuen Glücksspielstaatsvertrag fällt die übliche Wettsteuer an. Ob sie nun vom Gewinn abgezogen wird oder vom Einsatz, ist dem Anbieter überlassen. Der Spieler ist übrigens niemals verpflichtet, die Wettsteuer eigenständig an die Behörden zu überweisen. Diese Aufgabe muss der Buchmacher übernehmen. Einige Anbieter werben übrigens damit, keine Wettsteuer vom Spieler zu verlangen. In der Praxis zahlen die Tipper die Steuer jedoch, weil sie mitunter von der Auszahlungsquote abgezogen wird.

- Gewinne – Sportwetten zählen zum Glücksspiel und Gewinne aus dem Glücksspiel müssen nicht versteuert werden. Aber: Dies gilt nur für die Gewinnsumme, nicht aber aus Kapitalerträgen.

- Zahlungsmöglichkeiten – es bleibt zuerst alles beim Alten. Allerdings könnte die Auszahlung für Spieler künftig einfacher und schneller werden. Da Banken und Sparkassen illegales Glücksspiel nicht unterstützen dürfen, war bislang die Auszahlung direkt auf das Konto nicht im Angebot oder wurde teilweise mit einer Gebühr versehen. Dies müsste nun der Vergangenheit angehören.

- Boni – auch sie bleiben. Die Regeln sind allerdings klar definiert, denn die Bedingungen eines Bonus müssen klar und deutlich erkennbar sein. Das gilt auch für Freiwetten, die erst stückweise freigegeben werden, wenn eine Wette mit Einsatz platziert wurde. Generell ist die Werbung für Glücksspiel nur bedingt erlaubt, was bei in Deutschland lizenzierten Anbietern bedeuten könnte, dass der Bonus nicht mehr großflächig auf der Homepage beworben wird.

- Zugang – über die mobilen Seiten vom Smartphone aus, über den Desktop-PC oder teilweise via App: Die Nutzungsmöglichkeiten der Sportwetten-Anbieter sind weiterhin breit gestreut.

- Zusammenlegung – Buchmacher, die zugleich ein Casino anbieten, dürfen die Zugänge nun wieder zusammenlegen. Auch werden die Einzahlungen glückspielübergreifend gezählt. Inwieweit ein Casinogewinn in Sportwetten desselben Anbieters investiert werden kann, obliegt dem Anbieter.
Bei Wettanbietern lohnt es sich, sich Testportale anzuschauen oder die Erfahrungsberichte zu lesen. Vielfach fällt den Erstellern etwas auf, was dem eigentlichen Tipper entgeht. Da die Portale Wettanbieter gerne über eine längere Zeit beobachten, lassen sich beispielsweise Muster wie niedrigere Quoten bei größeren Ereignissen erkennen.

Tippfreunde sollten Anbieter auch künftig genau unter die Lupe nehmen.

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Fazit – es geht bald los

Aus Teilnehmersicht ist die EM noch nicht vorbei, doch deutsche Fußballfreunde harren schon gespannt der Dinge, was das eigene Team besser machen wird. Die ersten Fußballwetten rund um die Bundesliga sind schon längst bei den Buchmachern zu finden. Natürlich sind das die Wetten auf den Meistertitel oder auch auf den Abstieg und Klassenerhalt. Spielerwetten warten ebenso auf Fußballfreunde, wie die Tipps für besondere Saison-Begegnungen. Es ist also durchaus jetzt schon die richtige Zeit gekommen, um sich mit den Möglichkeiten seines Vereins zu befassen. Wer weiß, wenn die Saison eventuell nicht gut läuft, mag für den Fan noch ein wenig rausspringen, was den Ärger vertreibt.

Die Recherche und Erstellung des Textes wurden durch einen externen Redakteur vorgenommen und stammen nicht aus der eigenen Redaktion.

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27.07.2021