Große Präsenz in den Medien

Funkel: "Ich sage gelegentlich, was mir auffällt"

Funkel musste Ende Januar seinen Hut nehmen. Foto: Lars Baron/Bongarts/Getty Images
Funkel musste Ende Januar seinen Hut nehmen. Foto: Lars Baron/Bongarts/Getty Images

Friedhelm Funkel hat nach seiner Beurlaubung bei Fortuna Düsseldorf im Frühjahr die Trainerkarriere für beendet erklärt. Seither hat der 66-Jährige eine stärkere Medienpräsenz als je zuvor. Unter Fans der Fortuna ist es beinahe ein Running Gag geworden, dass sich der Ex-Coach immer wieder zu Wort meldet.

"Ich habe nie etwas Negatives über die Mannschaft und den Trainer gesagt und würde das auch niemals machen. Was ich mir erlaube ist, dass ich gelegentlich sage, was mir auffällt", schreibt der frühere Profi in einem Beitrag für die Rheinische Post. Freilich könnte man darüber streiten, ob er nicht bisweilen etwas süffisant rüberkommt. Am Ende der vergangenen Saison etwa nannte Funkel den Abstieg aus der Bundesliga, an dem er selbst Aktien hielt, gegenüber der Bild-Zeitung "absolut vermeidbar".

"Verstehe den Fußball mindestens ein wenig"

Wie anders sollte das zu interpretieren sein denn als Kommentar zu seiner Beurlaubung und Nachfolger Uwe Rösler? "Kritik sollte man nicht als Bedrohung ansehen, sondern als Chance, eigenes Handeln auch noch einmal zu reflektieren", meint Funkel. "Ich bilde mir nach all den Jahren ein, den Fußball mindestens ein wenig zu verstehen und Tendenzen zu erkennen." Immerhin blickt er auf 830 Spiele in der Bundesliga zurück, die er als Spieler und Trainer gesammelt hat. Mehr waren es nur bei Jupp Heynckes und Otto Rehhagel.

"Alle recht eng beisammen"

Insofern sind seine bisweilen wohl eher unerwünschten Urteile zumindest fundiert. Zur aktuellen Lage von Fortuna Düsseldorf fällt es versöhnlich aus. "Ich bin mir sehr sicher, dass sich in den kommenden Wochen immer mehr Automatismen wieder einspielen werden und dann auch die Erfolge zurückkommen", so Funkel. Mit acht Punkten aus sieben Spielen bleibt der Klub bisher hinter den Erwartungen zurück. "In der Liga sind alle recht eng beisammen. Da reicht dir schon eine kleine Siegesserie, und du spielst wieder oben mit", macht Funkel Mut.

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Lars Pollmann  
11.11.2020