2. Liga am Freitagabend

Fürth verpasst Big Points beim SVD, VAR-Nullnummer in Paderborn

Serdar Dursun (l.) traf für Darmstadt gegen seinen Ex-Klub aus Fürth. Foto: Imago

Die SpVgg Greuther Fürth lässt wichtige Punkte im Kampf um den Aufstieg liegen. Zum Start in den 29. Spieltag der 2. Bundesliga spielten die Kleeblätter beim SV Darmstadt 98 nur remis. Die Partie zwischen Eintracht Braunschweig und dem SC Paderborn endete ebenfalls mit einem Unentschieden.

Der SV Darmstadt 98 erlebte gegen Aufstiegskandidat SpVgg Greuther Fürth einen perfekten Start. Die verletzungsgeplagte Mannschaft von Trainer Markus Anfang (vier Wechsel in der Startelf), bei der Stammkeeper Marcel Schuhen ausfiel, ging bereits in der 2. Minute durch einen direkt verwandelten Freistoß von Tobias Kempe in Führung. Mit Gefühl zirkelte der Mittelfeldmann den Ball mit seinem starken rechten Fuß über die Mauer und den auf der Linie stehenden Fürth-Verteidiger Maximilian Bauer, unter Mithilfe des Innenpfostens, ins linke Toreck. Sein neuntes Saisontor. Paul Jaeckel hatte den Freistoß mit einem Handspiel verursacht. In der Folge geschah auf dem Rasen relativ wenig, Abschlüsse waren bis kurz vor der Pause Mangelware. In der 40. Minute ließ Darmstadts Abräumer Victor Palsson einen Schnellhardt-Pass geschickt durch auf Torjäger Serdar Dursun, der den Ball zum 2:0 in die Maschen jagte. Favorit Fürth kam in der Nachspielzeit noch zu einem Pfostenschuss durch Paul Seguin, ging aber mit einem deutlichen Rückstand in die Kabine.

Fürth dreht auf und belohnt sich mit Remis

Fürth-Trainer Stefan Leitl wechselte zum zweiten Durchgang, brachte den offensiven Timothy Tillman für Sebastian Ernst. Die erste Chance verbuchte allerdings erneut Dursun (51.) Branimir Hrgota rutschte anschließend an einer Flanke von Julian Green vorbei (61.) und vergab so die große Chance auf den Anschlusstreffer. Die umgekehrte Kombination funktionierte in der Folge besser. Hrgota mit Kopfballablage auf Green (69.) und der erzielte mit einer Direktabnahme den wichtigen Anschluss für die Franken. Der brachte dem Leitl-Team Auftrieb und eine starke Druckphase. Seguin verlängerte eine Flanke des eingewechselten Tillman auf Linksverteidiger David Raum, der gegen den etwas orientierungslosen Darmstadt-Keeper Carl Klaus einköpfte (75.). Die Fürther nutzten dann vermeintlich das Momentum und drehten die Partie komplett. Erneut war Hrgota der Vorbereiter, diesmal für den eingewechselten Dickson Abiama (85.), der gegen Klaus vollendete, dabei aber knapp im Abseits stand. Der Treffer fand keine Anerkennung. Havard Nielsen hatte für Fürth in der Nachspielzeit nochmal die Chance auf den Siegtreffer, vergab aber ebenfalls. Die Darmstädter hingegen stellten mit dem 2:2-Remis nach dem Sieg beim HSV in der Vorwoche dem nächsten Aufstiegskandidaten ein Bein, der nun bei 50 Punkten steht.

VAR sorgt in Braunschweig für die Highlights

Die abstiegsgefährdete Eintracht aus Braunschweig sah sich dem SC Paderborn gegenüber, der vor dem Spieltag mit 38 Punkten auf Rang neun im Niemalsland der 2. Bundesliga unterwegs war. Dem Zuschauer bot sich am Freitagabend in der Folge auch zähe Kost mit Vorteilen für den SC. Chancen auf beiden Seiten waren im ersten Durchgang Mangelware. Für Aufregung sorgte eine Elfmeterpfiff (18. Minute) von Schiedsrichter Nicolas Winter. Paderborn-Verteidiger Aristotete Nkaka hatte gegen Braunschweig-Angreifer Nick Proschwitz zur Grätsche angesetzt und der fiel. Der Videoassistent griff allerdings ein und die Bilder belegten, dass Nkaka seinen Gegenspieler nicht getroffen hatte. Ein Tor hätte der Partie sicherlich gut getan, sollte aber bis zur Pause nicht mehr fallen. SC-Coach Steffen Baumgart wechselte noch kurz vor der Pause den akut Gelb-Rot-gefährdeten Frederic Ananou aus und brachte Johannes Dörfler.

Antwi-Adjei vergibt Auswärtsdreier

Nach der Pause setzte Favorit Paderborn den ersten Glanzpunkt der Partie. Nach einem Pass in die Tiefe von Chris Führich auf Dennis Srbeny, der vor dem Tor auf Sven Michel querlegte, zappelte der Ball zum ersten Mal im Netz (50.) Der Schiedsrichterassistent sah allerdings eine Abseitsstellung von Srbeny, die der Videoassistent nach über zweiminütiger Überprüfung bestätigte. Die Paderborner waren im zweiten Durchgang weiter klar feldüberlegen, einzig die ganz klaren Chancen ließ das Baumgart-Team vermissen. Kurz vor Schluss hatte Christopher Antwi-Adjei die dicke Chance auf den Siegtreffer. Der Mittelfelspieler vergab aus zehn Metern kläglich freistehend vor dem leeren Tor (84.). Am Ende ein glücklicher Punkt für die Braunschweiger, die damit den Abstand auf den Relegationsrang kurzzeitig vergrößerten.

Benjamin Heinrich  
16.04.2021