Ein Rechtsfuß würde guttun

Fünf Verteidiger, die der BVB ausleihen könnte

Eine Rückholaktion von 'Papa' hätte gewissen Charme. Foto: Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images
Eine Rückholaktion von 'Papa' hätte gewissen Charme. Foto: Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images

Borussia Dortmund hat am Montag in der Bilanzpressekonferenz einen Fehlbetrag im Konzernergebnis von beinahe 44 Millionen Euro bekannt gemacht. Die Coronakrise hat auch den BVB kalt erwischt. Dennoch wünscht sich Lucien Favre wohl noch Verstärkungen. Leihgeschäfte wären das höchste der Gefühle.

Wie beim Brasilianer Reinier, der für zwei Jahre von Real Madrid kommt, hält sich das wirtschaftliche Risiko in Grenzen, wenn die Transferrechte beim Stammverein bleiben. Einen Einschlag ins Gehaltskontor kann der BVB verkraften, zumal im Unterhalt teure Profis wie Mahmoud Dahoud und Marius Wolf womöglich als Abgang verzeichnet werden sollen. Favre schwebt ob des eng getakteten Spielplans vor, zwei vollständige Mannschaften im Kader zu haben. Dafür fehlt es beispielsweise an einem gelernten Innenverteidiger, der auf der rechten Seite spielt. Nach Manuel Akanji würden da aktuell Emre Can oder Lukasz Piszczek aushelfen. In der wohl geplanten Viererkette sind die weitgehend unerprobt. fussball.news nennt fünf potenzielle Leih-Ziele.

Sokratis Papastathopoulos, FC Arsenal

Der BVB war noch nie um eine Rückholaktion verlegen, wenngleich die bisherigen Versuche mit bestenfalls gemischtem Erfolg verbunden waren. Der griechische Nationalspieler hat den Klub vor zwei Jahren Richtung Premier League verlassen, wurde zuletzt bei den Gunners aber nicht mehr glücklich. Trainer Mikel Arteta ließ Sokratis in der Premier League nach dem Restart überhaupt nicht mehr ran. Der 32-Jährige kennt den BVB nach 198 Pflichtspielen sehr gut, sollte also ohne große Anlaufschwierigkeiten zurecht kommen. Arsenal dürfte einen Verkauf anstreben, vielleicht aber schon mit der Gehaltsersparnis im Rahmen einer Leihe. In England ist die auch möglich, obwohl der Vertrag des Routiniers 2021 ausläuft.

Daniele Rugani, Juventus

Der 26-jährige Italiener gilt seit Jahren als großes Talent, das allerdings im Konzert der großen Namen bei Juventus nicht den letzten Schritt schafft. So sind für den siebenfachen Nationalspieler seit der Saison 2015 insgesamt 101 Pflichtspiele markiert, davon aber beispielsweise nur elf in der Champions League. Der Abonnement-Meister der Serie A hat auch in der neuen Saison ein Überangebot an starken Innenverteidigern, sodass Rugani womöglich zu haben ist.

Ethan Ampadu, FC Chelsea

Der Waliser verbrachte die Vorsaison bereits auf Leihbasis in der Bundesliga. Bei RB Leipzig machte er nur sieben Spiele, doch die Erfahrung in Deutschland würde sicher auch dem BVB zumindest etwas darin helfen, Ampadu schneller zu integrieren. Der Nationalspieler gilt als spielstark und -intelligent, weshalb er auch im Mittelfeld zum Einsatz kommen kann. Bei Chelsea machte er einst sieben Pflichtspiele in seiner ersten Profisaison unter Antonio Conte. Der Italiener versteht sein Handwerk gerade im Bezug auf die Abwehr und Organisation einer Mannschaft. Ampadu fehlt es etwas an Körpergröße und Erfahrung, dafür dürfte er ein vergleichsweise geringes Gehalt veranschlagen.

Ronald Araujo, FC Barcelona

Während die Geschäftsbeziehungen des BVB mit Real Madrid exzellent sind, wie bei Reinier erneut gesehen, ist der Draht zu Barca nach dem Streik von Ousmane Dembele vor dessen Transfer im Jahr 2017 womöglich weniger gut. Dennoch würde sich für den Uruguayer ein Anruf lohnen. Dem 20-Jährigen soll die Zukunft in der Abwehr des entthronten spanischen Meisters gehören. Sofern der aber nicht arriviertere Kräfte abgibt, bleiben unter Neu-Trainer Ronald Koeman womöglich nur wenige Einsatzzeiten für Araujo. Beim BVB wäre er sicher auch nicht gleich Stammkraft, wohl aber wäre der Weg in die erste Elf, sei es nur durch Rotation, kürzer.

Shkodran Mustafi, FC Arsenal

Anders als Sokratis hat Mustafi unter Arteta bei den Gunners eine gewisse Renaissance erlebt. Zwar schwankten seine Leistungen weiterhin, ein Stammplatz war ihm aber sicher. Daran ändert sich allerdings in der neuen Saison wohl etwas: Mit William Saliba steht ein Neuzugang bereits fest, zudem soll der Brasilianer Gabriel vom LOSC Lille kommen. Damit wäre Mustafi wohl entbehrlich, beim BVB spielte er in der Vergangenheit schon des Öfteren eine Rolle. Unter anderem befasste sich der Klub im Jahr 2016 mit der Verpflichtung, als Mats Hummels zum FC Bayern wechselte. Seinerzeit blechte Arsenal aber 41 Millionen Euro. Vier Jahre später könnte es den Weltmeister erstmals in die Bundesliga ziehen.

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Lars Pollmann  
20.08.2020