Ohne VAR

"Etwas zu viel": Schiri-Boss Fröhlich räumt Fehler bei Werder-Aus ein

Willenborg vertraute auf seinen Kollegen zwischen den Trainerbänken. Foto: Getty Images
Willenborg vertraute auf seinen Kollegen zwischen den Trainerbänken. Foto: Getty Images

Werder Bremen ist im DFB-Pokal am SC Paderborn gescheitert. Im Elfmeterschießen ließ alleine Leonardo Bittencourt seinen Versuch ungenutzt, die Ostwestfalen verwandelten allesamt. Allerdings hätte es womöglich nie zur Entscheidung vom Punkt kommen dürfen. Denn die Gäste erzielten in der Verlängerung einen Treffer, der unter seltsamen Umständen keine Anerkennung fand.

Niclas Füllkrug schwang sich für wenige Augenblicke zum Held des Abends aus Bremer Sicht auf, indem er per Kopfball den mutmaßlichen Siegtreffer besorgte. Schiedsrichter Frank Willenborg hatte aber etwas dagegen, entschied auf Zuruf seines 4. Offiziellen auf ein Foul von Fabio Chiarodia an Robert Leipertz. Dass der Unparteiische aus der größten Entfernung das so genau gesehen haben will, stieß den Hanseaten schon am Abend sauer auf. Es dürfte ihnen auch nicht viel helfen, dass nun Lutz-Michael Fröhlich das Fehlverhalten einräumt.

"Er hätte sich besser nicht gemeldet"

"Wir wollen zwar definitiv, dass die 4. Offiziellen sich in die Spielleitungen einbringen, aber das war dann etwas zu viel, er hätte sich besser nicht gemeldet", so der Geschäftsführer Sport und Kommunikation der ausgegliederten DFB Schiri GmbH gegenüber der Bild-Zeitung. Es habe zwar ein Kontakt vorgelegen, der hätte aber keinen Pfiff zur Folge haben dürfen. Ob Werder Bremen eine 3:2-Führung über die Zeit gebracht hätte, sei dahingestellt.

"Das ist das Schicksal der Schiedsrichter"

In jedem Fall wäre der Vorgang mit hoher Wahrscheinlichkeit anders verlaufen, hätte es den Videobeweis gegeben. Der wird im DFB-Pokal aber erst ab dem Achtelfinale genutzt. Auch am Dienstag hatte es einen Vorfall gegeben, bei dem der VAR geholfen hätte: Mohamed Simakan von RB Leipzig wäre wegen Kopfstoß gegen Bakery Jatta gegen den Hamburger SV wohl vom Platz geflogen. Fröhlich erkennt die Ironie der Aktualität: "Ist der VAR im Einsatz, wird über ihn geschimpft – ist er nicht im Einsatz, wird er vermisst. Das ist das Schicksal der Schiedsrichter."

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Lars Pollmann  
20.10.2022