2. Bundesliga
Roundup: Arminia-Krise spitzt sich zu, Fürth holt Remis

In den Freitagsspielen der 2. Bundesliga standen die bisher enttäuschenden Absteiger im Fokus. Arminia Bielefeld verlor daheim gegen den Karlsruher SC (1:2), gleichzeitig holte die SpVgg Greuther Fürth bei Jahn Regensburg ein Remis (2:2).
Auf der Bielefelder Alm ging die Arminia als Schlusslicht ins Spiel gegen die Gäste aus Baden. Die Verunsicherung war den Ostwestfalen von Beginn an anzumerken, wohingegen der KSC sofort in der Partie war. Bereits nach wenigen Minuten hätte Fabian Schleusener per Kopfball die Führung bestellen können, scheiterte jedoch am Innenpfosten (9.). Vom DSC kam nach vorn in der ersten Hälfte beinahe ausschließlich Stückwerk, infolge eines schnell ausgeführten Freistoßes in der eigenen Hälfte zog durch einen Abschluss von Guilherme Ramos immerhin mal ein bisschen Torgefahr auf (23.). Karlsruhe verlor etwas den Schwung der Anfangsphase, drehte aber zum Ende der ersten 45 Minuten nochmal auf. Martin Fraisl konnte einen Schuss von Jerome Gondorf noch entschärfen (41.), machte kurz darauf aber eine unglückliche Figur: Paul Nebel hebelte die Abwehr von Bielefeld mit einem hohen Ball aus, Schleusener war auf und davon. Der auffällige Angreifer zog mit rechts ab, zielte aber recht zentral. Dennoch bekam Fraisl im Kasten der Hausherren seine Hand nicht hinter den Ball und fälschte ihn so ins eigene Netz ab; kein echter Torwartfehler, aber eine Szene, die ins aktuelle Bild der Arminen passt (43.).
Karlsruhe belohnte sich also spät für eine insgesamt gute erste Hälfte, von Bielefeld musste nach dem Seitenwechsel erheblich mehr kommen. Und so sollte es auch sein, zumindest gelang ein schneller Treffer. Robin Hack und Jomaine Consbruch behaupteten sich vor dem Strafraum, letztlich schnappte sich Janni Serra den Ball und zirkelte kunstvoll per Schlenzer in die Maschen (52.). Der Jubel erstickte allerdings schnell, weil Karlsruhe quasi postwendend antwortete, und das mit einem tollen Angriff über links. An dessen Ende servierte Gondorf für Marvin Wanitzek, der kaum weniger sehenswert als Serra mit einem Flachschuss die Führung sofort wiederherstellte (54.). Die wiederum schnelle Antwort der Arminia vereitelte Marius Gersbeck im KSC-Tor gegen Serra (57.). Ein Chancen-Feuerwerk brannten die Hausherren nach dem neuerlichen Rückstand nicht ab, das Team von Daniel Scherning deutete aber durchaus immer wieder an, das Spiel noch nicht aufgegeben zu haben. Allerdings drohte die Zeit davon zu laufen, bis tief in die Schlussphase hinein gelang keine große Gelegenheit auf den Ausgleichstreffer. Ein artistischer Versuch des eingewechselten Mateo Klimowicz stellte Gersbeck etwa vor keinerlei Probleme (83.). Anschließend gelang es den Badenern, mit viel Ballbesitz an der Uhr zu drehen.
In Gefahr geriet der verdiente Auswärtssieg so nicht mehr. Arminia Bielefeld bleibt Schlusslicht der 2. Bundesliga, der Karlsruher SC meldet sich auf Platz sechs im oberen Tabellendrittel an.
Fürth mit glücklichem Remis
Die SpVgg Greuther Fürth hoffte beim Auswärtsspiel bei Jahn Regensburg auf das Prinzip der Serie: Zuletzt hatte das Kleeblatt fünfmal in Folge gegen den SSV gewonnen. In den ersten Phasen des Spiels deutete aber wenig auf eine Wiederholung hin, wobei auch der Jahn kaum etwas konkretes nach vorn zustande brachte. In anderen Worten: Die Begegnung war von Geplänkel im Mittelfeld geprägt, Torraumszenen hatten absoluten Seltenheitswert. Wenn überhaupt war aber Regensburg die nach vorn etwas aktivere Mannschaft. Entsprechend überraschend fiel die Führung zugunsten der Franken, wobei kein Wunder war, dass ein Standard helfen musste. Nach einem Freistoß von Marco John kam Ragnar Ache zum Kopfball, den Dejan Stojanovic noch abwehren konnte. Den Nachschuss nutzte dann aber Damian Michalski in Abstauber-Manier zum eher schmeichelhaften 1:0 für Fürth (34.). Regensburg schüttelte sich nur kurz und antwortete selbst nach ruhendem Ball. Diesmal ging eine Ecke dem Treffer voraus, Oussama Haddadi verlängerte unglücklich vors eigene Tor, wo Kaan Caliskaner aus kurzer Distanz mit dem Oberschenkel dafür sorgte, dass die Kugel über die Linie ging (42.).
Der unentschiedene Spielstand zur Pause spiegelte die Verhältnisse deutlich besser wider, als es eine Führung für die Gäste getan hätte. Auch nach Beginn des zweiten Durchgangs blieb es dabei, dass sich das Geschehen größtenteils zwischen den Gefahrenzonen abspielte. Ein guter Einfall von Charalambos Makridis brachte dann die Führung für die Hausherren. Er spielte Caliskaner mit einem feinen Steckpass frei, der Angreifer kam so unbedrängt zum Abschluss und bewahrte die Nerven, um das 2:1 zu bestellen (62.). Fürth-Coach Marc Schneider reagierte mit einem offensiven Dreifachwechsel, den Ausgleich besorgten aber zwei Profis, die bereits beim Anpfiff auf dem Feld standen: Julian Green flankte ohne großen Gegnerdruck von links, am zweiten Pfosten war Simon Asta per Direktabnahme zur Stelle und besorgte das 2:2 (75.). In der Schlussphase war also alles offen, wobei der Jahn durchaus weiter die gefälligere Spielanlage zeigte. Scott Kennedy kam dem wahrscheinlichen Siegtreffer per Kopf nach einer Ecke recht nahe, konnte seinen Abschluss aber nicht ausreichend platzieren (88.). In der Nachspielzeit verlängerte Nicklas Shipnoski noch einen Schuss von Benedikt Saller über die Latte.
Es blieb der letzte Hochkaräter der Partie, die für die SpVgg Greuther Fürth sicher etwas glücklich mit einem Punkt endete, der für den Moment Rang 16 bedeutet. Jahn Regensburg klettert vorläufig auf Platz 11.
