Ärger über Ausgleich

Nagelsmann: "Wir sagen Kolo Muani: 'Komm, leite den Konter ein!'"

Julian Nagelsmann war mit der Münchner Leistung gegen Frankfurt unzufrieden. Foto: Getty Images.
Julian Nagelsmann war mit der Münchner Leistung gegen Frankfurt unzufrieden. Foto: Getty Images.

Der FC Bayern hat gegen Eintracht Frankfurt das dritte 1:1 in Folge kassiert. Julian Nagelsmann sprach nach Spielende zwei Kritikpunkte an, die er bei seiner Mannschaft ausgemacht hat.

Auch nach dem dritten Spiel im neuen Jahr wartet der FC Bayern auf den ersten Sieg. Leroy Sane brachte den Rekordmeister zwar nach 34 Minuten gegen Eintracht Frankfurt in Führung, das letzte Wort hatte aber Randal Kolo Muani mit dem Ausgleich in der 69. Minute. Das dritte aufeinanderfolgende Unentschieden ist zu wenig aus Münchner Sicht, doch wie schon gegen RB Leipzig und den 1. FC Köln ließ die Mannschaft ihr Gesicht aus der Phase vor der Weltmeisterschaft vermissen.

Nagelsmann kritisiert Abwehrverhalten: "Müssen am Spieler bleiben"

Das Gegentor resultierte aus einem Ballverlust in der Nähe des Frankfurter Strafraums, anschließend gelang Kolo Muani im Zusammenspiel mit Daichi Kamada trotz Unterzahl der Übergang ins letzte Drittel und in den Strafraum, wo der Franzose seine Abschlussstärke ein weiteres Mal unter Beweis stellte. Laut Julian Nagelsmann hätte es dazu nicht kommen dürfen, seine Mannschaft habe es jedoch verpasst, Kolo Muani den Wind aus den Segeln zu nehmen. "Der Balldruck ist überhaupt nicht da. Wir dürfen nicht weglaufen, sondern müssen am Spieler bleiben", analysierte der Bayern-Coach bei Sky. "Wir haben eine klare Überzahl, öffnen den Innenweg, brauchen lange um umzuschalten, dann kommt Dynamik rein. Kolo Muani macht es sehr gut, aber wir müssen den Spieler früher stellen. Wir geben ihm freiwillig die Bahn und sagen: 'Komm, mach, leite den Konter ein.'"

"Wir haben vor den großen Spielen nicht mehr viel Zeit"

Auch das Spiel mit Ball habe ihm missfallen, betonte Nagelsmann, der an der Seitenlinie ein zu langsames und zu flügellastiges Spiel beobachtet habe: "Wir spielen mit sehr großem Abstand von der Viererkette zum ersten Verteidiger von Frankfurt, dann wird es schwer, wenn der Gegner tief verteidigt. Du hast keine großen Passfenster, aber wenn der Pass 70 Meter unterwegs sein muss, wird es schwierig. Wir haben viele Situationen, wo wir keinen Ball in den Halbraum spielen, sondern nur über den Flügel. Der Gegner verschiebt bei so einer kompakten Ordnung zwei Meter, dann ist der Raum zu." Der Schalter müsse schnell umgelegt werden, um im Champions-League-Achtelfinale gegen Paris St. Germain zu bestehen, warnte Nagelsmann: "Um große Spiele zu können, musst du auch die kleinen so bestreiten, dass du in einem guten Lauf bist. Wir haben vor den großen Spielen nicht mehr viel Zeit, um in den Lauf zu kommen."

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Florian Bajus  
28.01.2023