DFB-Pokal

"Fans gehören zum Spiel mit dazu!" - Magath sieht Wettbewerbsintegrität gefährdet

Felix Magath war 2014 Trainer des FC Fulham. Foto: Martin Willetts/Getty Images
Felix Magath war 2014 Trainer des FC Fulham. Foto: Martin Willetts/Getty Images

Felix Magath, bekannt für insgesamt drei gewonnene deutsche Meisterschaften an den Seitenlinien des FC Bayern und dem VfL Wolfsburg, hat sich über die ungleichen Voraussetzungen für Vereine im DFB-Pokal geäußert.

Der 67-Jährige ist seit Januar als Head of Flyeralarm Global Soccer verantwortlich für den frisch aufgestiegenen Zweitligisten Würzburger Kickers und Österreichs Erstligist FC Flyeralarm Admira. Am Montag wird er dem Pokal-Heimspiel der Würzburger gegen Hannover 96 beiwohnen. Weil das Spiel im Bundesland Bayern stattfindet, sind Zuschauer nicht erlaubt. Währenddessen dürfen in Niedersachsen 500 Fans die Spiele besuchen und in Leipzig sogar 8500.

"Unglückliche Situation"

"Unglücklich ist die Situation auf alle Fälle. Im Fußball herrscht Wettbewerb. Und wenn da unterschiedliche Voraussetzungen für die verschiedenen Vereine gelten, ist dieser eingeschränkt," erklärt Magath gegenüber Bild vor dem Spiel gegen Hannover 96, und ergänzt: "Natürlich fehlt uns für so ein Spiel das Publikum. Der kleinere Klub wird durch seine Fans über das Feld zur Sensation getrieben. Das wird uns fehlen. Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit für Überraschungen jetzt gesunken."

"Verbände gefordert"

Während laut dem Bayrischen Rundfunk die Stadt Würzburg am Freitag verschärfte Corona-Maßnahmen beschloss nachdem der Grenzwert für Corona-Neuinfizierte mit 67,25 je 100.000 Einwohner überschritten wurde, sucht der ehemalige FC Bayern Trainer die Hilfe der Verbände: "Es tut uns weh, dass im Wettbewerb unterschiedlich gehandelt wird. Ich würde mir wünschen, dass die Verbände versuchen, Einfluss zu nehmen, um Wettbewerbsgleichheit herzustellen."

"Geisterspiele unsäglich"

Magath möchte sich auch nicht in Zukunft an leere Stadien gewöhnen: "Spiele ohne Zuschauer halte ich für unsäglich! Fans gehören zum Spiel mit dazu. Fußball ist immer ein Volkssport gewesen. Ich kann mich mit der Situation nicht anfreunden. Aber es führt derzeit kein Weg daran vorbei. Wir, die Vereinsverantwortlichen, Spieler, Fans wie auch Sponsoren, müssen diese Phase jetzt weiterhin gemeinsam durchhalten."

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Stefan Buczko  
12.09.2020