Tuta-Ersatz

Extramotivation? Glasner: "Toure bekommt auch Gehalt von uns"

Eintracht-Verteidiger Almamy Toure (2.v.l.) im Hinspiel gegen Barcelona. Foto: Getty Images
Eintracht-Verteidiger Almamy Toure (2.v.l.) im Hinspiel gegen Barcelona. Foto: Getty Images

Eintracht Frankfurt muss im Auswärtsspiel beim FC Barcelona am Donnerstagabend (21 Uhr) auf Innenverteidiger Tuta verzichten. Der Brasilianer wird von Almamy Toure vertreten, der allerdings gar nicht im Rhythmus ist. Für Trainer Oliver Glasner ist das allerdings keine Ausrede. 

Aus dem Camp Nou in Barcelona berichtet fussball.news-Reporter Benjamin Heinrich

Die Aufgabe für Almamy Toure könnte kaum schwieriger sein. Europa League-Viertelfinale. Vor ausverkauftem Haus im Camp Nou. Gegen den großen FC Barcelona. Und das Ganze ohne jeglichen Spielrhythmus. im Hinspiel in Frankfurt (1:1) durfte der 25-Jährige eine Viertelstunde reinschnuppern, nachdem Tuta mit Gelb-Rot vom Platz flog. Sein letzter Einsatz zuvor war allerdings Mitte Januar in der Bundesliga beim FC Augsburg (1:1). Nun muss er auf der ganz großen Bühne adhoc funktionieren und Tuta auch über 90 oder 120 Minuten vertreten. Die Planspiele Routinier Makoto Hasebe im Zentrum auflaufen zu lassen und Martin Hinteregger auf die rechte Position zu stellen, sind nach fussball.news-Informationen lediglich ein Ablenkungsmanöver. Dass Toure nun in solchen einem Spiel ranmüsse, mit der Betonung auf "müsse", entgegnete Frankfurts Coach Oliver Glasner auf Nachfrage von fussball.news: "Wenn das irgendjemand so sieht, dann sollte er sich besser etwas anderes suchen. Er darf hier morgen spielen, er kann hier morgen spielen." 

"Muss ihn nicht zehn Stunden volllabern" 

Eine Extramotivation bräuchte der Verteidiger dafür nicht, eine besondere Vorbereitung ebenso wenig: "Er bekommt auch jeden Monat sein Gehalt von uns. Ich muss ihn nicht bitten oder zehn Stunden volllabern, dass er bitte seine Leistung bringt." Trotz drei Monaten fußballerischer Abstinenz habe sich Toure, dessen Vertrag 2023 ausläuft, nicht hängen lassen: "Er hat super trainiert, war immer da. Deshalb war auch klar, dass er im Hinspiel reinkommt. Sollte er von Beginn an spielen, hat er unser vollstes Vertrauen wie jeder andere Spieler auch." Denn die Akteure waren laut Glasner im Saisonverlauf "immer für die Mannschaft da. Egal ob es über 90 Minuten war oder für einzelne Minuten. Das erwarte ich von jedem Spieler. Dass er die Minuten alles gibt, um der Mannschaft zu helfen. Die Spieler haben im Gegenzug unser vollstes Vertrauen. Das wird bei jedem einzelnen gegen Barcelona so sein." Und doch steht gerade Toure besonders im Blickpunkt. Der ehemalige französische U-Nationalspieler wird des öfteren auch mal als "Bruder Leichtfuß" bezeichnet, weil er trotz seines Talents und guter Anlagen auch unerklärliche Konzentrationsfehler in seinem Spiel einstreut. Klar ist eines: Will die Eintracht in Barcelona gewinnen und weiterkommen, braucht sie einen hochkonzentrierten Toure. Über die volle Spielzeit. 

Benjamin Heinrich  
14.04.2022