Schwacher Saisonstart

Experte Effenberg sieht "ganz wackliges Gebilde in Dortmund"

Beim BVB lief es zum Saisonstart keineswegs rund. Foto: Getty Images
Beim BVB lief es zum Saisonstart keineswegs rund. Foto: Getty Images

Bei Borussia Dortmund hängt der Haussegen nach nur drei Spieltagen der neuen Saison schon nicht mehr ganz gerade. Ungeschlagen, aber unzufrieden, so lässt sich die Stimmung nach einem eigentlich gnädigen Auftaktprogramm vielleicht zusammenfassen. Stefan Effenberg geht in seiner Einschätzung noch deutlich weiter.

"Da musst du einfach neun Punkte holen"

"Du willst Titelkandidat sein und hast dazu ein Auftaktprogramm mit Köln, Bochum und Heidenheim – da musst du einfach neun Punkte holen", schreibt der TV-Experte in einer Kolumne für t-online.de. "Es fehlt ihnen diese letzte Entschlossenheit, auch dieses etwas Schmutzige in den entscheidenden Phasen. Und dann stehen sie nach Schlusspfiff da und müssen sich erklären." Besonders störe ihn, so Effenberg, dass die Äußerungen nach Rückschlagen oftmals den gleichen Wortlaut haben.

"Worte von Watzke nehme ich nicht für voll"

"Als Verantwortlicher beim BVB würde mich das tierisch ärgern", meint der Ex-Profi. Hans-Joachim Watzke ist als Vorsitzender der Geschäftsführung die höchste Instanz bei den Schwarzgelben, er steht felsenfest hinter Edin Terzic, bei dem sich schon einige Kritik anhäuft. Seine Jobgarantie hält der Multifunktionär weiterhin aufrecht. Effenberg traut diesem Braten allerdings nicht. "Eine Jobgarantie hat es noch nie gegeben – schon gar nicht in Dortmund. Diese Worte von Watzke nehme ich nicht für voll. Nicht im Fußball, nicht in diesem Job, nicht in unserer Zeit", so der 55-Jährige.

"Da droht die nächste Baustelle"

In den nach der Länderspielpause beginnenden englischen Wochen sieht Effenberg Terzic so in einer großen Bringschuld. Eine Gefahr sei dabei die Lage von Marco Reus und auch Mats Hummels. Der Ex-Kapitän saß zuletzt zweimal über 90 Minuten auf der Bank, auch der Abwehrmann gehört nicht mehr ohne Weiteres zur A-Elf des BVB. "Das kann noch mehr Unruhe hineinbringen. Da droht die nächste Baustelle. Das ist ein ganz wackliges Gebilde in Dortmund", urteilt Effenberg. Stabilisieren lässt es sich wohl nur durch bessere Leistungen und Ergebnisse.

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Lars Pollmann  
08.09.2023