Fehlende Geschlossenheit?
Ex-BVB-Boss moniert: "Spieler, die überhaupt nicht integriert sind"

Borussia Dortmund dürfte sich eine Aufholjagd in der Bundesliga als Vorsatz für das neue Jahr geben. Die Schwarzgelben überwintern auf einem enttäuschenden Tabellenplatz sechs und müssen sich strecken, um die Champions League zu erreichen. Ex-Boss Michael Meier vermisst beim BVB nicht zuletzt die mannschaftliche Geschlossenheit.
"Da scheint es Spieler zu geben, die überhaupt nicht integriert sind, und Führungsspieler, die nicht im selben Boot sitzen", so der ehemalige Manager gegenüber den Ruhr Nachrichten. Dabei sei es für den BVB besonders wichtig, als Einheit aufzutreten. "Mannschaft und Trainerteam müssen einheitlich, geschlossen und kompromisslos für den Erfolg zusammenarbeiten", sagt Meier. Wie das gelingen kann, habe der Klub in der Vergangenheit bewiesen.
"Wer nicht mitgezogen hat, war eben draußen"
"In den 1990ern kamen diese Impulse aus der Mannschaft. Da gab es Anführer, die haben es nicht geduldet, wenn einer aus der Reihe getanzt ist oder nur für sich spielen wollte", erinnert der 73-Jährige, der die Stars seinerzeit selbst geholt hat. Ottmar Hitzfeld habe als Cheftrainer in erster Linie mit Fingerspitzengefühl moderiert. Jürgen Klopp hingegen hatte aus Sicht von Meier eine aktivere Rolle: "Wer bei ihm nicht mitgezogen hat, war eben draußen. Geschlossenheit und konsequente Vorgaben, daraus kann Erfolg entstehen."
"Wird so eine Art Durchgangsstation"
Warum es dem BVB augenscheinlich zuletzt nicht mehr so gelungen ist, kann Meier aus der Distanz nicht exakt einschätzen. Jedoch liegt seine Vermutung durchaus nahe, dass nämlich die Schwarzgelben gewissermaßen Opfer ihres Geschäftsmodells auf dem Transfermarkt werden. "Die Identifikation mit der Mannschaft kann abnehmen, wenn Topspieler wie Dembele, Sancho oder Haaland den Verein nach kurzer Zeit wieder verlassen. Dann spüren auch deren Mitspieler, dass das so eine Art Durchgangsstation wird", sagt Meier. Der nächste, der diesen Zwischenschritt abschließen könnte, wird mutmaßlich Jude Bellingham sein.
