Eintracht im Umbruch

Europapokal? Toppmöller: "Ergebnisziele wären kontraproduktiv"

Eintracht Frankfurt steht vor einer kniffligen Saison. Foto: Getty Images.
Eintracht Frankfurt steht vor einer kniffligen Saison. Foto: Getty Images.

Eintracht Frankfurt hat in diesem Sommer einen Umbruch vollzogen. Grundsätzlich bleiben die Hessen ambitioniert, doch nach dem späten Transfer von Randal Kolo Muani zu Paris St. Germain wird die Messlatte etwas tiefer angesetzt.

DFB-Pokal-Sieg, Europa-League-Halbfinale, Europa-League-Sieg, Champions-League-Achtelfinale, erneute Teilnahme am Pokalfinale - Eintracht Frankfurt hat in den vergangenen fünfeinhalb Jahren wesentlich mehr erreicht, als dem Klub nach dem Fast-Abstieg 2016 zugetraut wurde. Dass die Verantwortlichen grundsätzlich ambitioniert bleiben und mittel- bis langfristig einen Top-Verein aus der Eintracht formen wollen, überrascht deshalb nicht. In der anstehenden Saison konzentriert sich Cheftrainer Dino Toppmöller aber nicht mehr auf den Einzug ins internationale Geschäft.

Toppmöller: "Es geht in diesem Jahr um Entwicklung"

"Wenn ich sehe, wie viele junge Spieler wir haben, wären Ergebnisziele kontraproduktiv. Es geht in diesem Jahr um Entwicklung", wird Toppmöller von Hessenschau zitiert. "Wenn die Entwicklung schnell geht, haben wir gute Chancen, vordere Plätze anzugreifen", ergänzt der 42-Jährige, doch Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall: "Aber das von Anfang an zu sagen, wäre vermessen."

"Der letzte Punch hat gefehlt"

Ein wesentlicher Grund für die korrigierten Saisonziele ist der Abgang von Randal Kolo Muani. Zwar überweist Paris St. Germain 95 Millionen Euro auf die Frankfurter Konten, doch aufgrund der späten Einigung hatte Sportvorstand Markus Krösche keine Chance, einen Ersatz zu verpflichten. Das sei selbstverständlich auch sein Problem, sagt Toppmöller, "weil wir halt einen Stürmer zu wenig haben". Beim 1:1-Remis gegen den 1. FC Köln habe sich das Fehlen des Top-Scorers der vergangenen Saison bemerkbar gemacht, "wir sind nach vorne immer wieder gefährlich geworden, aber der letzte Punch hat gefehlt", analysiert Toppmöller. Dementsprechend wird bei der Eintracht Geduld gefragt sein.

Florian Bajus  
05.09.2023