Laufendes Doping-Verfahren

Erstmals wieder im Stadion: Deshalb jubelte der HSV für Vuskovic

Vuskovic muss sich derzeit vor dem Sportgericht verantworten. Foto: Getty Images
Vuskovic muss sich derzeit vor dem Sportgericht verantworten. Foto: Getty Images

Der Hamburger SV hat sich am Samstag mit einem 3:0 gegen den 1.FC Nürnberg an Zweitliga-Tabellenführer SV Darmstadt herangerobbt, der am Abend auch noch seine erst zweite Saisonniederlage kassierte. Die Hanseaten bewiesen gegen den Club mit einem ausgemachten Torjubel zugunsten von Mario Vuskovic, dass sie eine Einheit sind.

Seit mehreren Monaten darf der Kroate seinem Beruf nicht nachgehen, weil ein Doping-Verfahren gegen ihn läuft. Dabei sind Zweifel über die Schuld des Verteidigers offensichtlich angebracht, in jedem Fall stellt sich die Angelegenheit nicht so schwarz und weiß dar, wie es bei Doping-Vergehen oft den Augenschein macht. Die Kollegen jedenfalls stehen fest zu Vuskovic. Wie das Hamburger Abendblatt berichtet, war der am Samstag erstmals wieder bei einem Heimspiel des HSV im Volksparkstadion zugegen.

"Wir wollten unbedingt ein Tor schießen"

Die Mitspieler hatten sich deshalb einen besonderen Jubel ausgemacht, den Jean-Luc Dompe nach seinem traumhaften Freistoß zum 1:0 zeigen durfte: Der Flügelspieler lief zur Auswechselbank, ließ sich ein Trikot mit der Nummer 44 von Vuskovic geben und hielt es in Richtung aller vier Tribünen des Stadions hoch. "Egal wer trifft, das war uns wichtig. Man hat gemerkt, wir wollten unbedingt ein Tor schießen, weil wir alle wussten: Wenn wir ein Tor schießen, können wir mit dem Trikot zeigen, dass wir hinter Mario stehen", zitiert das Blatt Jonas Meffert.

"Er darf gerade nicht das machen, was wir alle lieben"

"Es tut mir einfach wahnsinnig leid, was er durchmachen muss", so der Mittelfeldmann weiter. Auch Daniel Heuer Fernandes verspürt Mitleid mit Vuskovic. "Er darf gerade nicht das machen, was wir alle lieben. Wir sind in der Kabine, er fehlt einfach. Es war ein kleines Zeichen, dass wir nur als Team erfolgreich sein können und wir ihn glücklich machen wollten. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass er im Stadion war", erklärt der Keeper. Während seiner vorläufigen Sperre darf Vuskovic gemäß der DFB-Rechts- und Verfahrensordnung in keiner Eigenschaft an Spielen oder Tätigkeiten teilnehmen, die von der FIFA, einem Verband oder einem Verein zugelassen oder organisiert werden. Der Abwehrmann muss also der Mannschaft des HSV fernbleiben und darf auch nicht professionell trainieren.

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Lars Pollmann  
05.03.2023