Wechsel zu RB Leipzig

Eberl über Gladbach-Abgang: "Ich war in einer Sackgasse"

Eberl wird offiziell Mitte Dezember in Leipzig anfangen. Foto: Sebastian Widmann/Getty Images
Eberl wird offiziell Mitte Dezember in Leipzig anfangen. Foto: Sebastian Widmann/Getty Images

Max Eberl verkündete im Januar 2022, sich aufgrund einer Erschöpfung eine Auszeit bei Borussia Mönchengladbach zu nehmen. Im Dezember wird der 49-Jährige nun neuer Geschäftsführer Sport bei RB Leipzig. Den Unmut vieler Fans kann er nachempfinden.

Dass Max Eberl ein knappes Jahr nach seinem Aus bei Borussia Mönchengladbach bei RB Leipzig - einem Klub, den er in der Vergangenheit kritisierte - anheuert, sorgt vor allem bei den Anhängern der Fohlen für Unverständnis. Dabei ist der Manager mit sich im Reinen. Zu seinem Abgang aus Mönchengladbach sagt er nun im Interview mit der Welt am Sonntag: "23 Jahre war ich insgesamt in Mönchengladbach; ohne Pause, ohne Zeit, mal etwas zu reflektieren und zu verarbeiten. Dazu gehört zum Beispiel auch Privates, wie die Trennung vor knapp dreieinhalb Jahren von meiner Frau nach knapp 25 Jahren."

"Am Ende war der Berg zu groß"

Der 48-Jährige meint: "Wir Fußballer neigen aufgrund des dichten Zeitplans dazu, Dinge schnell abzuhaken, zu verdrängen und weiterzumachen. Das nächste Spiel steht ja an. Aber irgendwann wird der Berg immer größer mit all dem, was sich so angehäuft hat." Er sei "immer marschiert", und "wollte den größtmöglichen Erfolg für den Klub und habe mich komplett hingegeben", so Eberl. "Am Ende aber war der Berg zu groß. Ich war in einer Sackgasse. Inzwischen weiß ich das. Doch es hat gedauert, bis ich das gemerkt habe und akzeptieren konnte, dass der Fußball mal nicht der Mittelpunkt in meinem Leben ist."

"Am Ende gibt es nur einen, dem du wirklich Rechenschaft ablegen musst"

Über die Wut vieler Fans sagt er: "Natürlich war diese Debatte in meinen Gedanken ein Thema. Als ich mich damit auseinandergesetzt habe, habe ich gemerkt, wie wichtig es mir jahrelang war, den Menschen zu gefallen – dass die Fans und die Leute um mich herum zufrieden sind mit dem, was ich mache." Er könne heute jedoch sagen: "Am Ende gibt es nur einen, dem du wirklich Rechenschaft ablegen musst, und das bist du selbst. Und ich habe einfach Bock, für Leipzig zu arbeiten." Sein Start bei den Sachsen ist derweil offiziell für den 15. Dezember terminiert.

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Adrian Kühnel  
22.10.2022