Von Freiburg zum VfB
Drohender Militärdienst bei Jeong-Ablöse eingepreist?

Der VfB Stuttgart muss nach der Länderspielpause einige Wochen ohne Woo-yeong Jeong auskommen. Der Südkoreaner vertritt seine Nation bei den Asienspielen in China. Der Termin außerhalb der gewöhnlichen Abstellungsperioden ist für europäische Klubs ungünstig, für die Spieler aber eminent wichtig: Nur ein Erfolg sorgt für die Abkürzung des obligatorischen Militärdiensts.
Befreiung nur bei großen Erfolgen
Anderthalb Jahre bis 21 Monate dauert der Dienst an der Waffe, den alle Männer in Südkorea antreten müssen. Sportler können aber eine Befreiung erwirken und müssen dann lediglich eine vierwöchige Grundausbildung absolvieren. Voraussetzung dafür ist im Fußball ein großer Erfolg mit der Nationalmannschaft. Gold bei den Asienspielen hat in der Vergangenheit beispielsweise schon Heung-min Son oder Minjae Kim dazu verholfen, ihre Karriere in Europa fortsetzen zu können.
Ablöse abhängig vom Militärdienst
Bei Jeong schaut der VfB deshalb in den kommenden Wochen gebannt nach China. Aber auch der SC Freiburg hat großes Interesse am Erfolg der Koreaner. Wie der kicker berichtet, wurde die Angelegenheit nämlich auch bei der Ablöse für Jeong im Sommer eingepreist. Beim Wechsel aus dem Breisgau nach Schwaben flossen demnach zunächst 2,8 Millionen Euro. Sollte der Offensivspieler vom langen Militärdienst befreit werden, werde die Summe demnach auf gut 4 Millionen Euro ansteigen.
Karriere in Europa steht auf dem Spiel
Sofern die U23-Auswahl von Südkorea bei den sportlich allenfalls zweitklassigen Asienspielen scheitert, bliebe Jeong noch die Option, mit der A-Nationalmannschaft bei den großen Asienmeisterschaften Anfang 2024 dabei zu sein. Dann müsste der VfB aber nochmal auf seinen Neuzugang verzichten. In Europa aktive Spieler, die doch den langen Militärdienst ableisten müssen, wechseln dafür für gewöhnlich zurück in die Heimat. Das Fachmagazin erinnert an den Fall des ehemaligen Freiburgers Chang-hoon Kwon, der 2021 zum Militärklub Gimcheon Sangmu in die 2. koreanische Liga wechselte, um seine Karriere parallel zum Dienst an der Waffe fortsetzen zu können.
