Plötzlich Torjäger
Diekmeier: Erst "gar nicht realisiert, dass es endlich soweit ist"
Dennis Diekmeier hat jahrelang als verhinderter Torjäger für Schlagzeilen gesorgt. Scheinbar greift beim Außenverteidiger des SV Sandhausen das Prinzip der Ketchup-Flasche: Erst kommt gar nichts, dann alles auf einmal. Immerhin traf er in fast 300 Profispielen nie, dann aber gleich zweimal innerhalb viereinhalb Wochen.
Beide Tore kamen dabei gerade in den sozialen Netzwerken einer Sensation gleich. Der Premierentreffer, weil viele nicht mehr für möglich hielten, dass der 30-Jährige je ein Tor erzielen würde. Und der zweite, weil er ausgerechnet gegen den Hamburger SV fiel. Für Diekmeier selbst bleibt vor allem der erlösende Treffer am 26. Mai beim SV Wehen Wiesbaden in Erinnerung. "Im ersten Moment habe ich gar nicht realisiert, dass es endlich soweit ist. Das kam erst in der Kabine", gibt er gegenüber Sport Bild zu.
Schöner war das zweite Tor
Der frühere Juniorennationalspieler hat die Lacher um seine Torlosigkeit stets locker genommen und war selbst auch immer überzeugt, dass seine Karriere nicht ohne Treffer enden würde. Ein vergleichsweise schmuckloses Kopfballtor in einem Geisterspiel beim SV Wehen schwebte ihm dabei aber wohl eher nicht vor. Sein zweiter Treffer zeugte schon eher von fußballerischen Qualitäten. Gegen den HSV behielt er im Duell mit Julian Pollersbeck die Nerven, schlenzte die Kugel überlegt ins Netz.
"Hamburg und der HSV waren eine tolle Zeit"
Schon nach seiner Tor-Premiere hatten ihn viele Nachrichten aus der alten Heimat erreicht. Auch nach dem Treffer ausgerechnet gegen den HSV waren die Reaktionen vor allem positiv. "Hamburg und der HSV waren eine tolle Zeit, und natürlich werde ich ein Stück weit auch immer der Stadt und dem Verein verbunden bleiben", sagt Diekmeier. Die vielen Rückmeldungen aus der Hansestadt zeigten ihm, "dass ich in guter Erinnerung geblieben bin – auch wenn ich kein Tor für den HSV geschossen habe".