WM 2022

WM-Held in der Startelf? Deshalb kommt Flick nicht an Götze vorbei

Mario Götze hat Hansi Flick überzeugt.
Mario Götze hat Hansi Flick überzeugt. Foto: Getty Images

Mario Götze wurde nach fünfjähriger Abstinenz für die WM 2022 berufen. Bundestrainer Hansi Flick kommt am Mittelfeldstar von Eintracht Frankfurt und WM-Helden eigentlich nicht vorbei.

Natürlich hat Deutschland im zentralen Mittelfeld enorme Klasse. Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Ilkay Gündogan, Jamal Musiala, Thomas Müller, Julian Brandt und Mario Götze streiten sich um die freien Plätze. Hansi Flick kann bei der WM 2022 in Katar zumindest auf diesen Positionen aus dem Vollen schöpfen. An einem Akteur kommt er dabei eigentlich nicht vorbei: Mario Götze! Der 30-Jährige hat bei Eintracht Frankfurt an seine starke Zeit in Eindhoven angeknüpft und viele seiner Mitspieler verbessert. Das Überwintern auf Rang vier, in Champions League und DFB-Pokal ist eng mit seinem Namen verbunden.

So hat Götze sein Spiel umgestellt

Der "neue" Götze ist dabei nicht mehr zu vergleichen mit dem "alten" Götze. Dribbelte er in seiner ersten Zeit bei Borussia Dortmund oftmals vom Flügel in den Strafraum und dribbelte sich durch, so ist er zehn Jahre später deutlich gereift. Götze ist topfit (1307 intensive Läufe bedeuten Platz eins in der Liga), laufstark (Platz vier mit 167 Kilometern) und ein äußerst intelligenter Spielgestalter. Er ist selten direkt an Toren beteiligt, vielmehr zelebriert er den vorletzten Pass (sechsmal). Mit seinem Ein- oder Zwei-Kontakt-Fußball ist Götze für seine Gegenspieler kaum zu greifen. Alle Versuche, ihn zu packen, versanden dadurch.

Flick kommt an Götze nicht vorbei

Flick kann auf diese Klasse bei einem Turnier nicht verzichten. Die Konkurrenz stellt Spieler auf ihn ab und bekommt ihn doch nicht zu packen. Götze hat einen großen Namen und er hat bewiesen, dass er auch Widerstände überwinden kann. Nicht nur die Konkurrenz respektiert ihn, auch in den eigenen Reihen ist die Anerkennung gewiss. 2014 war er es, der technisch blitzsauber einen historischen Moment erzeugte und zum WM_Helden wurde. Sein Spiel hat sich seitdem grundlegend verändert. Die Klasse allerdings ist weiterhin enorm hoch. Flick weiß das - und kann in der Vorrunde darauf nicht verzichten. Nicht ohne Grund wird er Götze erstmals nach fünf Jahren (2017 gegen Frankreich) wieder nominiert haben.

Florian Bolker  
20.11.2022