Brasilianischer Verteidiger

Deshalb hat Tuta es bei der Eintracht aktuell so schwer

Eintrachts Verteidiger Tuta kann aktuell nur zuschauen. Foto: Imago

Seit dem bitteren Pokal-Aus beim Drittligisten Waldhof Mannheim ist der brasilianische Innenverteidiger Tuta bei Eintracht Frankfurt außen vor. Doch warum hat es den 22-Jährigen so hart erwischt? 

In der vergangenen Saison wurde Tuta Silva Melo bei Eintracht Frankfurt ins kalte Wasser geworfen. Nachdem Kapitän und Innenverteidiger David Abraham die Hessen im Januar in die argentinische Heimat verließ, war der Rechtsfuß in der Innenverteidigung gefordert. Und wusste dort als rechter Part einer Dreierkette durchaus zu überzeugen. Seine Bilanz: Insgesamt 20 Pflichtspiele in der vergangenen Saison, nach dem Abraham-Abgang deren zwölf von Beginn an.

Formkrise begann schon in der letzten Saison

Doch schon zur Endphase der vergangenen Saison zeigte sich eine Formkrise beim Brasilianer, wie sie bei jungen Spielern durchaus üblich ist. Es fehlte ihm aber auch an Mitspielern, die ihn mitzogen, weil die Mannschaft nach dem bevorstehenden Abgang von Trainer Adi Hütter die Nerven versagten und sie auf der Zielgerade noch den großen Traum von der Champions League verspielte. In der Phase zuvor gewannen die Hessen zwischenzeitlich neun von zehn Spielen. Dort konnte Tuta problemlos auf dem Erfolg des Teams mitschwimmen.

Wenig Halt für Tuta

Das geht aktuell nicht. Die Eintracht ist nach dem Trainerwechsel noch in der Findungsphase. Automatismen greifen noch nicht und auch Tutas potentieller Nebenmann Martin Hinteregger hat seine Bestform noch nicht gefunden. Der Österreicher kam mit Fitnessrückständen aus dem Sommerurlaub und konnte dem Brasilianer zum Saisonstart keine Sicherheit geben. Das zeigte das Pokal-Aus in Mannheim eindrucksvoll, bei dem beide Innenverteidiger eine schwache Leistung zeigten. Trainer Oliver Glasner betonte nach der Partie, dass er seinen Schützling nicht fallen lassen werde. Das tat er auch nicht, allerdings sieht er sich aktuell auch in der Pflicht, Tuta zu schützen. Die Gesamtkonstellation von Formschwäche des Defensivspielers und Findungsphase des Teams sorgten zuletzt für einen Tribünenplatz, der erklärbar ist. Gegen den VfB Stuttgart (1:1) und beim VfL Wolfsburg (1:1) fehlte der Youngster komplett im Kader. 

Der Unterschied zu N'Dicka

Anders als der Franzose Evan N'Dicka, der auch Vorteile in der Körpergröße (Tuta 1,84 Meter / N'Dicka 1,92 Meter) und im Tempo mitbringt, verfügt Tuta noch nicht über die große Erfahrung im Profibereich. Der gleichaltrige Linksfuß kann schon über 100 Pflichtspiele für die Eintracht vorweisen und soll in diesem Jahr auch den nächsten Schritt zum Führungsspieler bei den Hessen machen. Diesen Weg hat Tuta noch vor sich. Der Brasilianer macht aktuell auch im Training noch einen verunsicherten Eindruck. In einer stabilen Mannschaft kann auch er womöglich wieder zur Leistungsstärke zurück finden. Doch diese Stabilität muss das Team zunächst ohne ihn finden. 

Benjamin Heinrich  
23.09.2021