Wettskandal
Deal mit den Behörden: Fagioli vor 8 Monaten Sperre?

Der italienische Fußball wird in diesen Tagen von einem Wettskandal erschüttert. In der Nacht auf Mittwoch soll es weitere Enthüllungen durch den Promi-Fotografen Fabrizio Corona geben, der den Stein ins Rollen gebracht hat. Als erster Profi ging Nicolo Fagioli von Juventus den Ermittlern ins Netz. Der Mittelfeldmann zeigt offenbar volle Kooperation.
Mindestsperre greift nicht
Wie die Tageszeitung La Repubblica berichtet, haben sich die Anwälte des 22-Jährigen so bereits mit den zuständigen Behörden auf eine abgemilderte Strafe geeinigt. Die Rede ist demnach von nur acht Monaten Sperre, nachdem Fagioli die Nutzung einer illegalen Online-Wettplattform eingeräumt hat. Eigentlich sehen die Vorschriften in Italien eine Mindestsperre von drei Jahren vor, die konnte das Team um Fagioli aber umgehen.
Tonali und Zaniolo sollen ebenfalls kooperieren
Der Jungprofi, der sich laut Aussagen seines Beraters zwischenzeitlich in Behandlung wegen einer Spielsucht befindet, müsste mit der nun im Raum stehenden Sperre nicht um die Fortführung seiner Karriere bangen. Auch in den übrigen derzeit bekannten Fällen um Sandro Tonali von Newcastle United und Nicolo Zaniolo von West Ham United ist laut Medienberichten dank einer Kooperation mit den Behörden mit einer vergleichsweise milden Strafe zu rechnen.
Fagioli wettete offenbar nicht auf Juve-Spiele
Spannend bleibt, welche weiteren Enthüllungen es im Wettskandal gibt. Bislang ist nicht erwiesen, dass Spieler oder andere Beteiligte nicht nur unerlaubte Wetten platziert haben, sondern ihren Ausgang durch ihr Verhalten beeinflusst hätten. Fagioli etwa hat offenbar glaubhaft versichern können, zwar auf Fußballspiele gewettet zu haben, nicht aber auf Partien von Juventus. Die Ermittlungsbehörden haben dabei offenbar auch Spiele von Juventus ausgewertet, um etwaige Unregelmäßigkeiten beispielsweise bei Gelben Karten gegen Fagioli einschätzen zu können. Neben seiner Sperre soll er sich derweil dazu verpflichten, als Testimonial im Kampf gegen die Spielsucht zu fungieren.
