Coach analysiert

Nagelsmann: Darum tut sich Bayern gegen Augsburg schwer

Julian Nagelsmann war im Pokalspiel gegen Augsburg nicht mit allem einverstanden. Foto: Getty Images.
Julian Nagelsmann war im Pokalspiel gegen Augsburg nicht mit allem einverstanden. Foto: Getty Images.

Der FC Bayern hat das DFB-Pokalspiel gegen den FC Augsburg mit 5:2 gewonnen, in der Anfangsphase hatte der Rekordpokalsieger allerdings mit der aggressiven Herangehensweise der Fuggerstädter zu kämpfen. Julian Nagelsmann erläuterte nach Spielende, weshalb die Münchner wie schon im Bundesliga-Duell einige holprige Phasen hatten.

Wer das Bundesligaspiel zwischen dem FC Bayern und dem FC Augsburg vom siebten Spieltag noch im Kopf hatte, fühlte sich zu Beginn des Pokal-Duells am Mittwochabend vermutlich an diese Begegnung erinnert. Augsburg spielte erneut mutig nach vorne, bemühte sich um hohe Ballgewinne und erzielte nach neun Minuten durch Mads Pedersen das 1:0. Im weiteren Verlauf erspielten sich die Münchner wieder zahlreiche Chancen - und wussten sie diesmal für sich zu nutzen: Eric Maxim Choupo-Moting erzielte einen Doppelpack (27., 59.), auch Joshua Kimmich (53.), Jamal Musiala (74.) und Alphonso Davies (90.+1) trugen sich in die Torschützenliste ein.

Nagelsmann: "Wir hatten keinen guten Start"

Aufgrund eines Eigentores von Dayot Upamecano (65.) endete die Partie mit 5:2 für den FC Bayern, der den Sieg ausgelassen mit den Fans feierte. Die 90 Minuten waren allerdings kein Spaziergang, betonte Julian Nagelsmann beim ZDF: "Es ist ein klassisches Pokalspiel. Wir hatten keinen guten Start, wir waren sehr träge, haben wenig Zweikämpfe angenommen." Im Anschluss habe sich die Mannschaft "genügend Chancen" erspielt, um "das Spiel frühzeitig klarer zu gestalten", doch "das haben wir leider verpasst", haderte Nagelsmann.

Darum hat der FC Bayern gegen Augsburg Probleme

Während der Halbzeitpause seien die richtigen Schlüsse gezogen worden, "die 20 Minuten nach der Halbzeit waren sehr, sehr gut", lobte Nagelsmann seine Mannschaft, "wir hatten körperlich das gleiche Niveau und drei Hundertprozentige." Doch wie lässt sich die schwache Anfangsphase in der ersten Halbzeit erklären? "Es ist nicht so leicht, gegen eine Mannschaft zu spielen, die jeden Ball gleich vorne reinspielt", erläuterte der 35-Jährige und betonte: "Es ist immer ein Gratwanderung: Spielst du Fußball oder spielst du den Ball in die gegnerische Hälfte? Da haben wir nicht immer die richtige Entscheidung getroffen."

"Hätten noch mehr Tore schießen müssen"

Insgesamt aber hätten seine Spieler noch deutlicher gewinnen können, sagte Nagelsmann: "Es gab viele Situationen, in denen wir noch mehr Tore hätten schießen müssen. Heute wären mehr drin gewesen, um das Spiel nach dem 3:2 auch nicht so spannend gestalten zu müssen." Wichtiger als ein höherer Sieg ist jedoch der Einzug ins Achtelfinale, der erstmals seit der Saison 2019/20 wieder gelungen ist.

Florian Bajus  
19.10.2022