Krise beim Rekordmeister

Fünf fatale Fehler! Die verkorkste Kaderplanung des FC Bayern

Der FC Bayern erlebt seine größte Krise seit 2012. Bild: Getty
Der FC Bayern erlebt seine größte Krise seit 2012. Bild: Getty

Der FC Bayern ist Tabellenzweiter in der Bundesliga und hat mit zahlreichen Problemen zu kämpfen. Insbesondere geht es um die falsche Zusammenstellung des Kaders.

Zahlreiche Medien gehen derzeit ausführlich auf die falsche Kaderzusammenstellung des FC Bayern ein. Hierzu sei in Kurzform erklärt, wie chaotisch die Mannschaft des deutschen Rekordmeisters zusammengesetzt wurde:

Innenverteidiger zu jung und unerfahren

  • Der "Sechser" Joshua Kimmich ist eher ein Spielmacher für die Achter- oder Zehnerposition.
  • Die vielen Flügelspieler (u.a. Leroy Sane, Serge Gnabry und Sadio Mane) weisen im Grunde alle ein ähnliches Spiel- und Charakterprofil auf: Sie performen nur auf den Flügelpositionen stark, sie sind keine mannschaftsdienlichen Führungspersönlichkeiten und in bedeutenden Spielen bleiben sie meist Tor-ungefährlich.
  • In der Sturmzentrale fehlt mindestens ein echter Neuner mit dem Prädikat "Weltklasse".

Dass der FC Bayern mit dieser Zusammenstellung des Kaders noch um die deutsche Meisterschaft mitspielen kann, sagt auch etwas über die Schwäche der Bundesligakonkurrenz aus. Vor allem aber ist es ein deutlicher Beleg dafür, dass Manager ("Sportvorstand") Hasan Salihamidzic und sein Assistent ("Technischer Direktor") Marco Neppe die vergangenen Jahre eine schwache Arbeit abgeliefert haben - gemessen an den Ansprüchen und der finanziellen Stärke des FC Bayern. Dass Klubchef Oliver Kahn diese Politik geduldet und der Aufsichtsrat des Vereins diese fatalen Entscheidungen ohne Widerstand abgenickt haben, wirft ein sehr schlechtes Licht auf die Münchner. Aktuelle FC Bayern News findest du hier.

Fünf Lehren für die Zukunft

Die Lehren aus diesen fünf fatalen Fehlern in der Kaderpolitik sind dagegen recht simpel:

  • Für den verletzungsanfälligen Manuel Neuer braucht der FC Bayern auf der Torhüterposition einen echten Konkurrenten.
  • Für die Innenverteidigung ist ein international erfahrener und erfolgreicher Abwehrchef im Alter von circa 28 bis 30 Jahren zu holen.
  • Für die Sechser-Position wird ein Profi gebraucht, der überwiegend defensiv agiert und mit seiner Widerstandsfähigkeit in schweren Phasen die komplette Mannschaft aus dem Tief herausführt.
  • Auf den Flügelpositionen sind zunächst Spieler zu verkaufen, dann braucht es unterschiedliche Profile von Flügelstürmern: zum Beispiel einen "Flankengott" und einen treffsicheren Distanzschützen, der regelmäßig aus 18 bis 25 Metern Tore erzielen kann.
  • Und natürlich ist ein Mittelstürmer erforderlich, der auf internationalem Topniveau das Gesamtpaket einer Nummer Neun abdeckt: Er dient seiner Mannschaft als "Wandspieler", zugleich weist er eine hohe Trefferquote bei Abschlüssen im Strafraum auf und trifft vor allem in bedeutenden Spielen regelmäßig.
  • Ersatztorwart Yann Sommer ist zu klein und besitzt keine ausgeprägte Handlungsschnelligkeit für internationalen Topfußball.
  • Die Stamminnenverteidiger Dayot Upamecano (24) und Matthijs de Ligt (23) sind zu jung und deshalb fehleranfällig.
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Daniel Michel  
28.04.2023