Remis gegen KSC
Dardai vermisst Killerinstinkt: "Müssen das dritte Tor machen"

Hertha BSC hat den möglichen Heimsieg gegen den Karlsruher SC (2:2) spät aus der Hand gegeben. Schuld daran war unter anderem die Chancenverwertung, an der sich Pal Dardai störte.
Für Hertha BSC war das Freundschaftsduell mit dem Karlsruher SC in gewisser Weise eine Achterbahnfahrt. Der schwache Start wurde mit dem Rückstand bestraft, Deyovaisio Zeefuik unterlief ein unglückliches Eigentor (10.). Es folgte eine positive Reaktion, Fabian Reese erzielte den Ausgleich (29.) und Florian Niederlechner brachte die Alte Dame in Führung (42.). Nach dem Seitenwechsel hätte der Sieg unter Dach und Fach gebracht werden können, doch weil Reese (61.) und Haris Tabakovic (78.) das dritte Tor liegen ließen, jubelte Leon Jensen über den späten Ausgleich (82.). In den Schlussminuten musste Hertha sogar um den Punkt bangen, doch der endgültige K.o. wurde verhindert.
Dardai: "Ich musste die Spieler von der Seite beleidigen"
Als Pal Dardai die Partie auf der anschließenden Pressekonferenz analysierte, waren die gemischten Gefühle des Coaches deutlich zu spüren. "Wir müssen das Spiel kontrollieren, dafür haben wir 25 Minuten verschenkt", ärgerte sich Dardai über die Anfangsphase, "ich musste die Spieler von der Seite beleidigen und anmachen, weil das nicht in Ordnung war." Seine Reaktion habe Wirkung gezeigt, "dadurch haben sie angefangen, Gras zu fressen und Mentalität zu zeigen, dann haben wir das Spiel gedreht", lobte der Ungar, der mit der zweiten Halbzeit zufrieden war - bis die Torchancen ungenutzt blieben.
"Zur Not reden wir über 4:3"
"Wir müssen die Chancen machen. Wir müssen erfahrener sein, ruhiger sein, dann machst du das Tor", kritisierte Dardai die Seinen, "dann machst du das 3:1 und 4:1, zur Not reden wir über ein 4:3." Durch das zweite Unentschieden in Folge habe Hertha nun zwei Punkte zu wenig auf dem Konto, und statt des möglichen achten Tabellenplatzes steht Rang zwölf zu Buche. Diese Bilanz gelte es zu akzeptieren, doch genauso sollen nach der Länderspielpause häufiger drei Punkte eingefahren werden.