Eintracht-Trainerteam

Co-Trainer berichten: "Glasner ist ein Fußballfanatiker!"

Die beiden Co-Trainer Michael Angerschmid (l.) und Ronald Brunmayr (r.) mit Chefcoach Oliver Glasner. Foto: Imago

Eintracht Frankfurt hat mit Oliver Glasner einen neuen Cheftrainer. Mit Michael Angerschmid und Ronald Brunmayr brachte der Österreicher zudem zwei Landsmänner und langjährige Weggefährten als Assistenten mit zu den Hessen. Im neuen Trainerteam der Eintracht gilt das Motto: Drei Freunde müsst ihr sein.

Aus dem Deutsche Bank Park in Frankfurt berichtet fussball.news-Reporter Benjamin Heinrich

Drei Österreicher gemeinsam auf dem Pressepodium, das hatte es laut dem neuen österreichischen Pressesprecher der Eintracht, Bartosz Niedzwiedzki, wohl noch nie gegeben. Neben ihm nahmen die ebenso neuen Co-Trainer der Eintracht, Michael Angerschmid und Ronald Brunmayr, Platz. Die beiden werden in Frankfurt Oliver Glasner assistieren, ebenfalls ein Österreicher. Das Trainertrio kennt sich schon fast ein ganzes Leben, mit zwölf Jahren, so erzählte Brunmayr, sei man sich erstmals bei einer Juniorenauswahl begegnet, als Profis spielten sie einige Jahre gemeinsam für den SV Ried: "Wir kennen uns sehr gut, haben keine Abstimmungsschwierigkeiten. Man kann definitiv nicht von einem normalen Arbeitsverhältnis sprechen. Wir haben seit mehr als 30 Jahren ein freundschaftliches Verhältnis." Schon der ehemalige Eintracht-Coach Adi Hütter brachte 2018 mit Christian Peintinger nicht nur seinen Co-Trainer, sondern auch seinen besten Freund mit, mit dem er in Frankfurt in einer WG wohnte. Die zukünftigen Wohnverhältnisse von Glasner, Angerschmid und Brunmayr sind noch nicht geklärt. 

Glasner "ein Fußballverrückter"

Michael Angerschmid plauderte auf Nachfrage von fussball.news aber ein wenig aus dem Nähkästchen, erklärte, was seinen Chef Oliver Glasner auszeichnet: "Grundsätzlich ist er ein Fußballverrückter, der Fußball 24 Stunden am Tag erlebt, der nicht nach Hause geht und dann ist es vorbei. Bei ihm im Kopf ist Fußball allgegenwärtig. Er ist ein Fanatiker, ein Detailverliebter, der sehr tief in die Materie reingeht und sehr viel sieht." Eine gewisse Lockerheit wolle er seinen Spielern aber auch vermitteln, von ihnen einfordern, damit diese nicht verkrampfen. Taktisch sei es ohnehin schwer Glasner etwas vorzumachen: "Er sieht sehr, sehr viel." Die Zusammenarbeit des fast Gleichaltrigen Trainer-Trios gestaltet sich äußerst angenehm: "Für uns ist es mit ihm relativ einfach zusammenzuarbeiten, weil wir uns sehr lange schon kennen. Da weißt du auch, wenn es mal besser ist nichts zu sagen oder auch mal besser ist, ihn auf etwas hinzuweisen. Das funktioniert sehr, sehr gut."

Variable Aufgabenteilung im Trainerteam

Mit Angerschmid arbeitete Glasner bereits in Linz und Wolfsburg zusammen, Brunmayr arbeitete mit dem neuen Eintracht-Coach vier Jahre in Linz zusammen als Amateur- und Akademietrainer. In Frankfurt nun will das Trio vor allem als Team funktionieren. Angerschmid erklärte, dass die Aufgabenverteilung entsprechend abwechslungsreich gestaltet wird: "Grundsätzlich war ich immer für die Standardsituationen zuständig. Die Arbeitswoche ist aber so, dass Oliver das Training plant und wir uns dann immer aufteilen, wer welche Schwerpunkte macht." Der Vorteil: "Die Spieler hören dann auch immer wieder eine andere Ansprache." Obwohl Glasner und Angerschmid "eher aus der defensiven Schiene" kommen und Brunmayer "der Stürmer war, sind die Parts nicht festgelegt, wir wechseln uns ständig ab." Das könnte in einer Wohngemeinschaft in jedem Fall auch gut funktionieren. 

Benjamin Heinrich  
07.07.2021