Bobic-Nachfolger

Charakter vor Qualität: So plant Krösche auch den Eintracht-Kader

Markus Krösche hat eine klare Vorstellung von Kaderplanung. Foto: Imago

Eintracht Frankfurt hat mit Markus Krösche einen neuen Sportvorstand verpflichtet. Der 40-Jährige wird ab dem 1. Juni seinen neuen Job bei den Hessen antreten. fussball.news erklärt vorab schon, was dem Noch-Sportdirektor von RB Leipzig bei der Kaderplanung wichtig ist.

Von der Eintracht berichtet fussball.news-Reporter Benjamin Heinrich

Den SC Paderborn führte Markus Krösche als Sportchef von der 3. Liga in die Bundesliga, bei RB Leipzig verpflichtete er Spieler wie Dani Olmo oder Angelino und stellte einen Kader zusammen, der es bis ins Halbfinale der Champions League schaffte. Doch worauf legt Eintrachts neuer Sportvorstand in Sachen Spieler wert? Auf der SPOBIS, an der auch fussball.news teilnahm, sprach er einst über die Kriterien für eine Transferentscheidung bei Spielern: "Wenn ich zwei Spieler habe und der eine deutlich mehr Fähigkeiten hat, der andere passt aber charakterlich besser in unsere Mannschaft, dann nehme ich immer denjenigen, der besser reinpasst. Da bin ich auch sehr klar." Die Erklärung, warum er so entscheidet, ergänzte Krösche auch: "Weil eine funktionierende Gruppe immer in der Lage ist, individuelle Defizite auszugleichen. Ich achte extrem darauf, dass einer bei uns reinpasst."

"Dogmen helfen einem nicht weiter"

Eine Herangehensweise, die der ehemalige Mittelfeldspieler zweifelsohne auch bei Eintracht Frankfurt, die in den letzten Jahren stets einen besonderen Teamgeist hatten, anwenden wird. "Eine Mannschaft ist wie ein Puzzle. Ich kann meinem Trainer nicht einen Haufen dort hinstellen und sagen: Viel Glück. Es muss schon funktionieren", weiß der 40-Jährige auch um seine persönliche Verantwortung für das Teamgebilde und damit letztlich auch für die Arbeit seines eigenes Coaches. Seinen tagtäglichen Job definiert Krösche dabei auch wie folgt: "Was wir versuchen jeden Tag zu machen, ist eine Zusammenstellung von Gruppen. Du kannst nicht nur mit Indianern und auch nicht nur mit Häuptlingen gewinnen. Es kommt immer auf die Mischung an Ich bin grundsätzlich davon überzeugt, dass Dogmen einem nicht weiterhelfen. Man muss versuchen eine gewisse Variabilität in einen Kader zu bekommen." 

Benjamin Heinrich  
02.05.2021