Schalke 04
Causa Fährmann: Reis sieht sich "nicht in der Bringschuld"

Ralf Fährmann blieb beim Auswärtsspiel des FC Schalke 04 gegen Wehen Wiesbaden (1:1) nur die Zuschauerrolle. Der Torhüter wurde aufgrund einer Aussage seines Beraters aus dem Kader gestrichen. Thomas Reis hat diese Entscheidung nach Spielende erklärt und ein Gespräch mit Fährmann angekündigt.
Da Ralf Fährmann als Nummer eins in die laufende Saison gehen sollte und verletzungsbedingt hinter Sommerneuzugang Marius Müller zurückfiel, äußerte Berater Stefan Backs Kritik an den Verantwortlichen des FC Schalke 04. "Der Verein hat schon mehrfach den Fehler gemacht, den Torwart zu wechseln. Ralf war zuletzt einer der besten Bundesliga-Torhüter", sagte Backs gegenüber Sport Bild: "So wird eine Schalke-Legende zerstört. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum Ralf dafür aufgehört hat, Kuchen zu essen."
Reis: "Bin zum Handeln gezwungen"
Obwohl Fährmann keinen Kommentar über seine derzeitige Situation abgegeben hat, wurde er von Thomas Reis für die Partie in Wiesbaden nicht berücksichtigt. "Wenn irgendetwas öffentlich ausgetragen wird, bin ich zum Handeln gezwungen", wird der königsblaue Cheftrainer nach Spielende von der WAZ zitiert: "Ich habe reiflich überlegt, weil ich keine Entscheidung aus dem Bauch heraus treffe."
"Von mir wurde das alles nicht medial gesteuert"
Erläutert habe er Fährmann die Entscheidung nicht, sagte Reis: "Ich habe ihm meine Entscheidung mitgeteilt und mich dann für die Abfahrt zum Spiel fertig gemacht. Ich habe vorher nicht mit ihm geredet – der Spieler ja auch mit mir." Er sei "nicht in der Bringschuld", rechtfertigte sich der Coach, "von mir wurde das alles nicht medial gesteuert".
Einsatz gegen Ulm geplant
Gänzlich wurde Fährmann aber nicht gestrichen. Der WAZ zufolge wird der Torhüter ab der kommenden Woche wieder mit der Mannschaft trainieren, auch ein Einsatz im Testspiel gegen Ulm (8. September, 18.30 Uhr) sei geplant. Erst im Vorfeld dieser Partie werde er das Gespräch mit Fährmann suchen, betonte Reis. Macht Müller jedoch so weiter wie bisher, wird der 34-Jährige auch in Zukunft auf der Bank sitzen.