UEFA-Urteil

"Caso Negreira": Barca vorläufig zur Champions League zugelassen

Barca darf aller Voraussicht nach in der Königsklasse antreten. Foto: Getty Images
Barca darf aller Voraussicht nach in der Königsklasse antreten. Foto: Getty Images

Im Frühjahr wurde der spanische Fußball vom sogenannten "Caso Negreira" aufgewühlt. Der FC Barcelona stand dabei im Verdacht, den ehemaligen Vizepräsidenten des Schiedsrichterausschusses, Jose Maria Enriquez Negreira, bestochen zu haben, um sich einen sportlichen Vorteil zu verschaffen. Auch die UEFA hat sich eingeschaltet. Schlimmstenfalls hätte den Katalanen der Ausschluss aus dem Europapokal gedroht.

Am Donnerstagnachmittag ist dieses Drohszenario, das wohl nie sonderlich realistisch war, fürs erste abgewendet. Die Berufungskammer des Kontinentalverbands hat entschieden, dass der FC Barcelona vorläufig für die Wettbewerbe der neuen Saison zugelassen wird. Als spanischer Meister sind die Blaugrana im Topf 1 der Auslosung zur Champions-League-Gruppenphase dabei. Die Kammer behält sich eine Änderung des Urteils vor, dafür müsste es aber wohl äußerst handfeste neue Informationen über das angebliche Fehlverhalten der ehemaligen Barca-Führung geben.

Wirtschaftlicher und Imageschaden abgewendet

Der Klub muss die Ethik-Kommissäre der UEFA über die laufenden Untersuchungen im Bilde halten, in Spanien ist der "Caso Negreira" noch nicht abschließend behandelt. Theoretisch könnte durch neue Erkenntnisse auch der Fall vor dem Kontinentalverband neu aufgerollt werden. Praktisch ist allerdings schwer vorstellbar, dass Barca für die Saison 2023/24 noch bestraft werden kann. Der Ausschluss aus den Europapokalwettbewerben hätte für den Klub wirtschaftlich verheerende Folgen nach sich gezogen, ganz zu schweigen vom Imageschaden einer Verurteilung. Barca bestreitet nicht, Zahlungen an Negreira geleistet zu haben, führt dabei aber Beratungskosten als Grund an.

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Lars Pollmann  
27.07.2023