DFB-Debütant

Wolf: "Hatte nie damit gerechnet, Nationalspieler zu werden"

Marius Wolf ist erstmals zur Nationalmannschaft eingeladen worden. Foto: Getty Images.
Marius Wolf ist erstmals zur Nationalmannschaft eingeladen worden. Foto: Getty Images.

Marius Wolf weilt dieser Tage erstmals bei der deutschen Nationalmannschaft. Kevin-Prince Boateng hatte eine Berufung des 27-jährigen Außenbahnspielers von Borussia Dortmund schon 2018 prognostiziert, er selbst rechnete damit aber nicht.

Als Marius Wolf in der Saison 2017/18 der Durchbruch bei Eintracht Frankfurt gelang, zog er nicht nur das Interesse von Borussia Dortmund auf sich. Im Februar 2018 wettete sein damaliger Mannschaftskollege Kevin-Prince Boateng auf eine Nominierung für die deutsche Nationalmannschaft und setzte voller Überzeugung seine Karriere aufs Spiel. "Wenn der nicht Nationalspieler wird", sagte Boateng gemäß dem kicker über Wolf, "höre ich mit Fußball auf".

Wolf von DFB-Debüt überrascht

Tatsächlich wird Boateng, mittlerweile 36 Jahre alt, die Fußballschuhe am Ende der laufenden Saison aufhängen. Das gab der offensive Mittelfeldspieler im vergangenen Sommer bekannt. Als vorgezogenes Abschiedsgeschenk nominierte Bundestrainer Hansi Flick Wolf für die Länderspiele gegen Peru (25. März) und Belgien (28. März), nachdem sich der Rechtsverteidiger beim BVB zu einer Stammkraft auf der rechten Abwehrseite entwickelt hat. Mit einigen Jahren Verzögerung ist Boatengs Prognose eingetroffen, doch Wolf hätte wohl dagegen gewettet. "Ich hatte nie damit gerechnet, einmal Nationalspieler zu werden", gab der 27-Jährige laut dfb.de auf der Pressekonferenz am Mittwoch zu.

"Bei jedem nimmt die Karriere einen unterschiedlichen Weg"

Wolfs Werdegang ist geprägt von Höhen und Tiefen. Nach dem Wechsel von 1860 München zu Hannover 96 im Januar 2016 ging die Karriere bergab, ehe sich die Chance bei der Eintracht ergab. Auf den Höhenflug folgte ein Absturz in Dortmund, trotz Leihen zu Hertha BSC und dem 1. FC Köln war keine Besserung in Sicht - bis er sich inmitten der Personalnot als zuverlässiger Rechtsverteidiger entpuppte. "Bei jedem nimmt die Karriere einen unterschiedlichen Weg, bei mir waren es eben viele Leihstationen", blickte Wolf auf die vergangenen Jahre zurück. "Ich bekam viel Zuspruch von der Familie, dass ich irgendwann meine Chance bekommen werde. Ich habe daran geglaubt und an mir gearbeitet." Belohnt wurde er mit einer Einladung zur deutschen Nationalmannschaft, und vielleicht kann er sich sogar für die EURO 2024 in Stellung bringen.

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Florian Bajus  
22.03.2023