Ärger nach Derby-Remis

Kehl prangert BVB-Profis an: "War relativ einfach für Schalke"

Das Revierderby zwischen Schalke und Dortmund endete 2:2. Foto: Getty Images.
Das Revierderby zwischen Schalke und Dortmund endete 2:2. Foto: Getty Images.

Borussia Dortmund konnte die Überlegenheit im Revierderby gegen den FC Schalke 04 nicht in einen Sieg umwandeln. Gegen Königsblau fuhr der BVB lediglich einen Punkt ein (2:2). Sportdirektor Sebastian Kehl vermisste bei einigen Spielern die notwendige Konzentration.

Der FC Schalke 04 wollte es Borussia Dortmund nicht leicht machen, Schwarzgelb hatte jedoch die Oberhand im Revierderby und schaffte es regelmäßig, das mannorientierte Pressing auszuhebeln und große Räume im Zentrum zu öffnen. Die 1:0-Pausenführung durch den Distanzschuss von Nico Schlotterbeck (38.) war verdient, doch nur fünf Minuten nach Wiederbeginn ließ der BVB den Ausgleich durch Marius Bülter (50.) zu. Die erneute Führung durch Raphael Guerreiro (60.) währte nur knapp 20 Minuten, da sich Dortmund zu nachlässig vor beiden Toren präsentierte. Einerseits wurde die vorzeitige Entscheidung verpasst, andererseits wurde die Flanke auf Kenan Karaman in der 79. Minute ebenso wenig verhindert wie der Kopfball des Jokers, der zum 2:2-Endstand traf.

Kehl: "Einige haben ein klein wenig gedacht, es geht heute von alleine"

Während Schalke das Unentschieden wie einen Sieg gegen den Erzrivalen feierte, war den Dortmunder Verantwortlichen die Enttäuschung anzumerken. "In der ersten Halbzeit war es ein sehr gutes Spiel von uns, sehr kontrolliert, wir haben Schalke kaum zur Entfaltung kommen lassen und uns selbst viele Chancen herausgespielt. Das einzige Manko war, dass wir nur 1:0 geführt haben", analysierte Sebastian Kehl gemäß der WAZ. Der Sportdirektor störte sich speziell an der zweiten Halbzeit, in der er den Eindruck gewann, "dass vielleicht aufgrund unserer Dominanz und Spielkontrolle einige ein klein wenig gedacht haben, es geht heute von alleine und an der einen oder anderen Stelle brauchen wir uns nicht mehr so konzentrieren".

Kehl hadert mit den Gegentoren

"Vielleicht", bemängelte Kehl, "hat uns an der einen oder anderen Stelle die Klarheit und Fokussiertheit gefehlt, dieses Spiel für uns klar zu entscheiden." Die fehlende Konzentration sei insbesondere bei den Gegentoren aufgefallen: "Es war relativ einfach für Schalke. Gerade beim zweiten Tor, da war es ein einfacher langer Ball in den Strafraum. Schalke hat viel mit langen Bällen agiert, andere Mittel hatten sie heute nicht. Trotzdem hat es gereicht." Verloren ist nach dem Remis nichts, doch ohne das formstarke Trio Gregor Kobel, Karim Adeyemi und Julian Brandt ließ der BVB einiges vermissen - und hat vorerst wieder einen Rückstand von zwei Punkten auf den FC Bayern aufzuholen.

Florian Bajus  
12.03.2023