Mit 17 Jahren Stammspieler

BVB-Chefscout schwärmt von Bellingham: "Er ist im Kopf einfach so klar"

Jude Bellingham ist kaum aus der BVB-Startelf wegzudenken. Foto: Imago.
Jude Bellingham ist kaum aus der BVB-Startelf wegzudenken. Foto: Imago.

Mit gerade einmal 17 Jahren ist Jude Bellingham Stammspieler bei Borussia Dortmund. Chefscout Markus Pilawa ist von dieser Entwicklung allerdings nur in Teilen überrascht.

Dass ein Champions-League-Klub wie Borussia Dortmund für einen 17-Jährigen, der wenige Monate zuvor in der zweithöchsten Liga seines Landes erste Schritte im Profi-Bereich gemacht hat, eine Ablösesumme in Höhe von 23 Millionen Euro zahlt, ist trotz des immer größeren Konkurrenzkampfes um junge Spieler ungewöhnlich. Das Vertrauen hat Jude Bellingham aber auf Anhieb zurückgezahlt: In seiner ersten Saison kam der Engländer wettbewerbsübergreifend 46 Mal zum Einsatz und absolvierte 2811 Spielminuten.

"Hätten gerade zu Saisonbeginn Probleme auftreten können"

Binnen eines Jahres ist Bellingham von der Championship in die Bundesliga, Champions League und Englands A-Nationalmannschaft aufgestiegen. BVB-Chefscout Markus Pilawa ist angesichts seines Charakters aber nicht völlig überrascht - dabei hatten die Verantwortlichen zu Beginn Zweifel: "Ich gebe zu, dass wir nicht wussten, wie souverän er mit seiner Situation umgehen wird. Da war Corona, die kräftezehrende Championship-Saison bis Ende Juli und die mentale Belastung im Abstiegskampf mit Birmingham", sagte Pilawa bei Spox und betonte: "Er hatte als junger Bursche nur sieben Tage Pause und kam dann hier ohne Urlaub und ein Stück weit auch mit dem Druck der hohen Ablösesumme an. Es hätten also durchaus gerade zu Saisonbeginn Probleme auftreten können, doch auch da hat er uns überrascht."

"Er hat eine unfassbare Verantwortung übernommen"

Bellingham hätte ursprünglich mehr Pausen erhalten sollen, verriet Pilawa, "doch die wollte er nicht. Er ist im Kopf einfach so klar und hat eine solch starke Persönlichkeit, dass seine Entwicklung letztlich fast nicht mehr überraschend wirken könnte." Sportlich habe der Mittelfeldspieler ihn derweil bei einem Länderspiel der englischen U15-Nationalmannschaft im Jahr 2017 überzeugt, berichtete der 43-Jährige: "Er hat eine unfassbare Verantwortung übernommen, hatte Ausstrahlung und Persönlichkeit, war mutig und erfüllte gewisse Leadership-Kriterien. Er hatte ein Gefühl dafür, wie im zentralen Mittelfeld das Spiel geordnet werden muss und eine unglaubliche Arbeitsrate. Er will als Sechser den Ball abholen, ihn als Achter in die Spitze bringen, aber am Ende auch im Strafraum sein und vollenden."

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Florian Bajus  
11.06.2021