Ärger über Elfmeter
Kovac zynisch: "Sollten trainieren, Gegenspielern an die Hand zu schießen"

Niko Kovac hat mit Zynismus auf den Handelfmeter für Werder Bremen im Bundesligaspiel gegen den VfL Wolfsburg (2:1) reagiert. Der Wölfe-Coach äußerte den Vorschlag, das Anschießen gegnerischer Ärme in den Trainingsplan aufzunehmen.
Werder Bremen erhielt am Samstagnachmittag nach 24 Minuten einen Elfmeter, weil Jens Stage den Ball im Strafraum des VfL Wolfsburg per Kopf auf einen einschussbereiten Mitspieler passen wollte, Yannick Gerhardt das Spielgerät jedoch aus kurzer Distanz mit abgespreiztem Arm berührte. Schiedsrichter Daniel Siebert betrachtete die TV-Bilder nach Rücksprache mit dem Video-Assistenten in der Review-Area und entschied auf Strafstoß, den Niclas Füllkrug zur Bremer Führung verwandelte.
Kovac wird deutlich: "...dann gibt es lauter Elfmeter"
Sowohl bei Wolfsburgs Sportdirektor Marcel Schäfer als auch bei TV-Experte Dietmar Hamann war die Verwunderung über den Elfmeter groß. Auch Cheftrainer Niko Kovac konnte Sieberts Entscheidung nicht nachvollziehen und schlug bei Sky vor, Handspiele gemäß der Regelauslegung einzustudieren: "Vielleicht sollten wir trainieren, dem Gegenspieler im gegnerischen Strafraum an die Hand zu schießen. Also gar nicht mehr den eigenen Mitspieler suchen, sondern einfach nur eine Hand, die da irgendwo rumbaumelt, weil dann gibt es lauter Elfmeter."
"Kann mir keiner erzählen, dass das mit Absicht war"
Handspiele seien im Fußball keine Schwarz-Weiß-Entscheidungen, sagte Kovac, "das ist genau die Problematik bei der ganzen Geschichte." So habe Gerhardt den Ball keineswegs bewusst mit der Hand berührt, um den Bremer Angriff zu stoppen: "Das kann mir keiner erzählen, dass das eine Vergrößerung mit Absicht war." Eine zeitnahe Änderung der Regel ist allerdings nicht zu erwarten.