"Massiver Einfluss auf mich und meine Arbeit"

Budget und "emotionale Schiene": Rösler bedauert weitere Geisterspiele

Rösler kann sich mit leeren Rängen nicht anfreunden. Foto: MARIUS BECKER/POOL/AFP via Getty Images
Rösler kann sich mit leeren Rängen nicht anfreunden. Foto: MARIUS BECKER/POOL/AFP via Getty Images

Ein Großteil der 36 Bundesliga-Klubs muss in der neuen Saison wenigstens bis November wohl mit Geisterspielen leben. Entsprechende politische Entscheidungen brachte der Donnerstag mit sich. Uwe Rösler kann das als Trainer von Fortuna Düsseldorf nur schwer akzeptieren.

"Das hat einen massiven Einfluss auf mich und meine Arbeit", zitiert die Rheinische Post den Übungsleiter. Unter anderem fehle durch die Abwesenheit von Zuschauern eine Summe von drei Millionen Euro im Budget. "Was du mit drei Millionen in der Zweiten Liga machen kannst, ist schon absolut gewaltig", sagt Rösler. Mehr noch aber argumentiert er auf der "emotionalen Schiene". Die vergangene Saison habe gezeigt, dass Fortuna auf ihre Fans angewiesen sei.

"Geht darum, dass Leute ins Stadion kommen"

"Wir hätten davon profitiert, wenn wir unsere Zuschauer in der Arena gehabt hätten und die uns pausenlos angefeuert hätten und wir dadurch nochmal fünf bis zehn Prozent in den entscheidenden Momenten der Schlussphase hätten mehr abrufen können", ist Rösler überzeugt. Der Abstieg von Düsseldorf ist für ihn untrennbar mit den Umständen verbunden. Er sei Fußballer und später Trainer geworden, weil Fußball Unterhaltung sei. "Für mich geht es darum, dass Leute ins Stadion kommen und wir sie glücklich machen, indem wir guten und erfolgreichen Fußball spielen", erklärt der Ex-Profi.

"Dann weiß ich, dass wir gute Arbeit abgeliefert haben"

Es sei schwer, dies zu vermitteln, wenn die Menschen nicht live vor Ort sein können. "Mich macht glücklich, wenn ich nach einem Spiel meine Mannschaft sehe, wie sie zur Kurve geht und sich von den Fans feiern lässt. Dann weiß ich, dass wir gute Arbeit abgeliefert haben", so Rösler. Er wolle sich deshalb nicht an Geisterspiele gewöhnen, die er freilich weiterhin zu akzeptieren habe. Der 51-Jährige ist nach einer Krebserkrankung selbst Risikopatient, unlängst verzeichnete Fortuna Düsseldorf in der eigenen Mannschaft positive Fälle.

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Lars Pollmann  
29.08.2020