VfL Wolfsburg
Brutales Geschäft? Kovac: "Unterschreiben auch Kündigung"

Mit Domenico Tedesco hat bereits Anfang September der erste Bundesliga-Trainer seinen Stuhl freigemacht. Der noch vor wenigen Monaten im DFB-Pokal erfolgreiche Coach von RB Leipzig musste nach durchwachsenem Saisonstart Platz für Marco Rose machen. Es wird nicht die einzige Entlassung im Laufe der Saison bleiben. Niko Kovac weiß, wie sich das Geschäft entwickelt hat.
"Man geht immer von einem positiven Verlauf aus, aber man darf auch den anderen Verlauf nicht unberücksichtigt lassen", so der Übungsleiter, der zu Beginn der Spielzeit beim VfL Wolfsburg angeheuert hat, in der Spieltagspressekonferenz der Niedersachsen vor der Partie bei seinem Ex-Klub Eintracht Frankfurt. Kovac selbst stand zuletzt schon merklich in der Kritik, da der VfL aus den ersten fünf Spielen lediglich zwei Remis geholt hat. Die Verantwortlichen des Klubs haben dem Kroaten zuletzt aber öffentlich den Rücken gestärkt.
"Schön, wenn man den Rückhalt hat"
"Es ist schön, wenn man den Rückhalt hat in einer Situation, in der wir uns befinden. Das wird immer weniger, das haben wir auch in der Vergangenheit schon erlebt", so Kovac. Seit er Frankfurt im Sommer 2018 verlassen hat, haben der Cheftrainer und sein Bruder Robert beim FC Bayern und der AS Monaco vorzeitig den Laufpass erhalten. Vor einigen Jahren noch, so die Vermutung, hätte das Trainerteam womöglich länger die Chance erhalten, der Arbeit nachzugehen.
"Damit muss ein Trainer umgehen können"
"Aber das ist der Kreislauf, damit muss ein Trainer umgehen können. Wir können das alle", sagt Kovac nun. Offenbar haben sich die Übungsleiter im Profifußball damit arrangiert, dass das Business schnelllebiger, manche würden sagen brutaler, geworden ist. "Alle die einen Vertrag unterschreiben, unterschreiben auch automatisch die Kündigung", so der 50-Jährige. Immerhin bedeutet das oftmals auch, dass auf Jobsuche befindliche Trainer nicht so lange auf eine Gelegenheit warten müssen.
