Hamburger SV

Bruchhagen zu Walter: "Übertriebene Selbstdarstellung"

Walter legt sich auch schonmal mit Kameraleuten an. Foto: Getty Images
Walter legt sich auch schonmal mit Kameraleuten an. Foto: Getty Images

Der Hamburger SV muss mindestens ein weiteres Jahr in der 2. Bundesliga ausharren, nachdem die Relegation gegen den VfB Stuttgart letztlich deutlich misslungen ist. Der Klub setzt dabei auf Kontinuität, Tim Walter hat eine Jobgarantie von Jonas Boldt ausgesprochen bekommen. Der streitbare Chefcoach bekommt aber weiter viel Gegenwind aus der Öffentlichkeit.

Zuletzt hatte sich Mario Basler lautstark zu Wort gemeldet, auch die Hamburg-Ikone 'Lotto King Karl' ist alles andere als ein Fan des Übungsleiters. Nun gibt es auch vonseiten eines ehemaligen Verantwortlichen Kritik an Walter: Heribert Bruchhagen findet das Auftreten des 47-Jährigen bisweilen bedenklich. "Manchmal habe ich den Eindruck, Walter glaubt, 54 000 Menschen kämen wegen ihm ins Volksparkstadion. So wie er sich selbst darstellt, ist das sehr exaltiert und völlig übertrieben", so der ehemalige Vorstandschef gegenüber dem TV-Sender Sky.

"Jeder Einwurf aggressiv kommentiert"

Bruchhagen wittert Ablenkungsmanöver, die das sportliche Geschehen überdecken sollen. Das kann durchaus clever sein, eine Wagenburgmentalität gehört etwa zu den Spezialitäten von Starcoach Jose Mourinho. Dennoch wünscht sich der langjährige Bundesliga-Funktionär ein gemäßigteres Auftreten von Walter. "Mir gefällt einfach nicht die Art der übertriebenen Selbstdarstellung am Spielfeldrand, jeden Einwurf aggressiv zu kommentieren und permanent an den Schiedsrichtern rumzumäkeln, die Zuschauer mit Gesten aufzufordern ...", führt Bruchhagen aus.

"Kontinuität im Fußball immer noch das Beste"

Aus seiner Sicht müsse "die Körpersprache eines Bundesliga-Trainers, das was am Spielfeldrand stattfindet" anders aussehen. Dennoch sei beachtlich, wie Walter das Publikum beim HSV auf seine Seite gezogen habe. Der Zusammenhalt zwischen Fans, Verein, Mannschaft und Trainerteam sei nicht außer Acht zu lassen und ein klarer Faktor, der für eine weitere Zusammenarbeit spricht. Grundsätzlich steht für Bruchhagen sowieso fest, "dass Kontinuität im Fußball immer noch das Beste ist".

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Lars Pollmann  
07.06.2023